31 Oktober 2009


Ein Jahr nach der Profanierung der St.Sebastian-Kirche ist deren zukünftige Nutzung jetzt entschieden. Ein Architektenwettbewerb zur Nutzung des gesamten Areals brachte interessante Vorschläge; die Jury entschied sich für die Lösung des Architektenteams Bolles und Wilson, welche vorsieht, in den Kirchenbau hinein einen Fünfgruppen-Kindergarten zu bauen mit großer Spielfläche draußen und drinnen sowie einen Wohnblock zur Hammer Straße hin.

Interessierte Gemeindemitglieder sind eingeladen, sich am Mittwoch, 4.11., um 20 Uhr, im Pfarrheim St. Sebastian anhand der Wettbewerbsmodelle die zukünftige Nutzung des Kirchengebäudes näher erläutern zu lassen.

27 August 2009

Herzlichen Glückwunsch, Brigitte Mattes


Wie schön, dass du geboren bist, wir hätten dich sonst sehr vermisst ....
Vermissen würden wir sie wirklich, wenn es sie nicht gäbe, Brigitte Mattes, unsere Pfarrsekretärin, die heute einen runden Geburtstag feiert.
Seit 12 Jahren im Amt, hat sie die Krisenjahre der Gemeinde St. Sebastian nicht nur hautnah miterlebt, sondern die Herausforderung angenommen, gerade in diesen wechselvollen Zeiten durch Umsicht und menschliches Einfühlungsvermögen eine verlässliche Größe zu sein, die in besonderer Weise dazu beitrug, dass die bedrohte Struktur nicht auseinanderbrach, sondern bis zur Fusion funktionierte, da die administrativen Abläufe gut weiterliefen und die Menschen der Gemeinde eine kompetente Ansprechpartnerin hatten. So selbstständig, wie sie das Pfarrbüro führte, so unauffällig sorgte sie auch dafür, dass alles Notwendige seinen Platz hatte und seinen Gang gehen konnte, so dass vielen gar nicht auffiel, dass hier Krisenmanagement geleistet wurde.
Seit der Fusion ist das Pfarrbüro St. Sebastian nur noch dienstags und freitags geöffnet; an den übrigen Tagen ist Brigitte Mattes im Pfarrbüro Heilig Geist, Metzer Str., anzutreffen.
Liebe Brigitte, wir wünschen dir von Herzen alles Gute zu deinem Geburtstag und für das kommende Lebensjahr neben der Arbeit auch Muße für die Dinge, die dir besonders lieb sind!

E.K.

06 Juli 2009

Arnd Bünker verlässt uns


Was soll aus diesem Blog werden, wenn der Designer dieses uns lieb gewordenen Mediums Münster verlässt?
Dr. Arnd Bünker wird zum 1. August Leiter des Schweizerischen Pastoraltheologischen Instituts in St. Gallen und Geschäftsführer der Schweizerischen Pastoralplanungs- kommission. Ganz herzliche Glückwünsche zu dieser Ernennung!!
Und auch die Schweizer kann man nur beglückwünschen, einen Theologen von solch kritischer Intelligenz und pastoralem Weitblick für diese verantwortungsvolle Tätigkeit gewonnen zu haben.
Als Wahl-Sebastianer hat Arnd einige Jahre im Pfarrgemeinderatsvorstand der jetzt nicht mehr bestehenden Gemeinde St. Sebastian mitgearbeitet. Er war Sprecher unserer Gemeinde im Kooperationsrat, in dem es um die Gestaltung der im Pastoralplan vorgesehenen Fusion gehen sollte. Mit großem Engagement versuchte er seine Vision von einer Kirche im Südviertel, die unter einem strukturellen Dach ein Netzwerk von Gruppierungen mit verschiedenen Aufgaben im liturgischen, pastoralen und sozialen Bereich in größtmöglicher Eigenverantwortlichkeit der ChristInnen verbinden sollte, Wirklichkeit werden zu lassen. Hier war eine Chance, auf kleinem Raum ein Modell für die Kirche von morgen zu entwickeln, das von St. Sebastian als hervorragende Möglichkeit, sich auch als kleine Gemeinde in einen größeren Zusammenhang sinnvoll einbringen zu können, gesehen wurde.
Visionen haben etwas Inspirierendes, aber auch etwas Beunruhigendes, weil sie Schritte in eine noch unbekannte Zukunft erfordern. Wer solche Schritte fürchtet, fürchtet auch die, die sie tun wollen. Heftig waren die Anfeindungen und auch Verleumdungen, denen Arnd Bünker ausgesetzt war. Am Ende der Auseinandersetzungen mit unserer Gemeinde standen eine gescheiterte Fusion und die Zerschlagung von St. Sebastian.
Wir SebastianerInnen sind Arnd Bünker sehr dankbar für seine kreativen Ideen und konkreten Vorschläge (die „BibelNacht“ sei hier als nur ein Beispiel genannt), seine strukturierte, durchdachte und engagierte Mitarbeit im Pfarrgemeinderat und der Gemeinde und seine menschliche Verbundenheit und Solidarität. Wenn es einen Orden für verdiente SebastianerInnen gäbe, hätte Arnd ihn verdient.
Und wir wünschen ihm und der Schweiz, dass Visionen Raum bekommen und dass Gottes Segen seine Arbeit auch dort begleitet.

Eva-Maria König

22 Juni 2009

BibelNacht - offene Kirche im Südviertel



Die BibelNacht 2009 wurde erstmals in der Josephs-Kirche an der Hammer Straße durchgeführt. Sie war diesmal eingebettet in die Mittsommer-Nacht, die von Anrainern der Hammer Straße gemeinsam geplant und durchgeführt wurde. Dabei konnte die Josephs-Kirche  während der gesamten Nacht geöffnet bleiben und neugierigen Menschen ebenso wie schon länger an der BibelNacht Interessierten eine offene Tür bieten.

So wurde die BibelNacht erstmals auch für Besuche von zufälligen Passanten geöffnet - die davon reichlich Gebrauch machten. Dabei haben sicherlich auch die gerade neu ausgestellten Bilder zur Apokalypse-Thematik Besucher angezogen. Manche Passanten blieben nur wenige Minuten, andere fanden für längere Zeit Ruhe und Anregungen durch die Vorträge der BibelNacht.

Im Chorraum der Kirche versammelten sich vor allem diejenigen, die bewusst zur BibelNacht gekommen waren - und  auch diejenigen, die die ganze Nacht oder doch weite Teile der Nacht in der Kirche verbrachten. So konnte der "Ortswechsel" der BibelNacht an alte Traditionen anknüpfen und neue Möglichkeiten erschließen. 

Die BibelNacht spannte einen inhaltlichen Bogen von einer augenzwinkernden Lektüre der Jakobsgeschichte im Buch Genesis, über das Hohelied in queerer Lesart, die Visionen Jesjas, die jesuanischen Relektüren der Tradition nach dem Zeugnis von Matthäus bis hin zur Offenbarung - einer passenden Ergänzung zur visuellen Interpretation der Kunstwerke in der Kirche.

Danke an Mariele Wischer und Georg M. Kleemann mit ihren Unterstützerinnen und Unterstützern für die gelungene Durchführung!

(Ein Bericht über die Bibelnacht 2008 findet sich über den Link auf der rechten Seite: "Texte - Berichte - Bilder")

28 Mai 2009

BIBELNACHT 2009



Unter dem Leitwort KONTRASTE findet in der Nacht vom 20. Juni auf den 21. Juni wieder eine BibelNacht statt.
In Fortführung der Bibelnächte 2007 und 2008 wird die BibelNacht 2009 erstmals in der Josephs-Kirche an der Hammer Straße in Münsters Südviertel stattfinden.

Die BibelNacht wird dabei Teil einer Nacht der offenen Kirche sein. Anders als in den vergangenen Bibelnächten findet die BibelNacht 2009 im Hochsommer statt, in einer der kürzesten Nächte des Jahres. Man darf gespannt sein auf das Erleben von Sonnenuntergang und Sonnenaufgang während der Nacht in der Kirche.

Beginn ist am Samstag, 20. Juni, um 21 Uhr - Ende ist am Sonntag darauf um 7 Uhr. Zu einem abschließenden Frühstück sind alle Teilnehmenden herzlich eingeladen.

Folgende biblische Geschichten und Texte werden durch die Nacht vorgetragen werden:

21 - 23 Uhr: Die Jakobsgeschichte - Der Gottesstreiter

23 - 01 Uhr: Das Hohelied - queer gelesen

01 - 03 Uhr: Die Visionen Jesajas - Licht inmitten des Dunkels

03 - 05 Uhr: Das Wirken Jesu nach Matthäus - Alte Gesetze - neue Lehren

05 - 07 Uhr: Die Offenbarung des Johannes - Ein neuer Himmel für die alte Erde

(Bild: BibelNacht 2007, in St. Sebastian)

29 April 2009

Gemeinde auch der Armen sein

Bischof Genn hat am Tag der SeelsorgerInnen im Bistum Münster Bemerkenswertes über die Gemeinden und ihre Aufgaben gesagt. Unter anderm ist ihm besonders wichtig, dass die Armen als Teil der Gemeinde gesehen und wahrgenommen werden. Ihre Partizipation als Teil von Kirche kann also nicht zu einem Dasein als Fürsorge-Objekt der Caritas kleingekocht werden.
Die Gefahr einer fortschreitenden Verbürgerlichung der Kirche, in der faktisch nur der bürgerlichen Mittelschicht eine echte Chance auf Teilhabe zukommt, wandte er sich mit deutlichen Worten entgegen:

"Kirche ist für alle sozialen Gruppen da. Wir brauchen wieder einen verstärkten Blick für die Armen in unseren Gemeinden. (...) Wir müssen uns selbstkritisch fragen: Haben wir die Benachteiligten nicht an den Caritasverband abgegeben? Eine Gemeinde fällt und steht damit, wie sie mit dem Armen und Benachteiligten umgeht. (...) Wir sind keine bürgerliche Kirche."

(Ein ausführlicher Bericht über den Tag der SeelsorgerInnen findet sich 'hinter' dem link auf der Überschrift zu diesem Blogeintrag.)

11 April 2009

Auferstehung - Durchgestanden

Die diesjährigen Kar- und Ostertage stehen unter dem Motto "STEHEN".


... bereit stehen

... abseits stehen

... dabei stehen

... unter dem Kreuze stehen

... aufrecht stehen

... zusammenstehen

... durchstehen





Wir wünschen allen Menschen
FROHE OSTERN!!!!













... und danken allen, die uns in diesem Jahr ideenreich, würdevoll und feierlich durch die Kar- und Ostertage begleitet haben!

31 März 2009

Abschied vom Abschied!

Es gibt uns noch! Auch wenn wir keinen Namen haben, der noch oder schon passen würde.
"Ehemalige aus Sankt Sebastian": ... das sind die meisten von uns... aber wir haben auf der letzten Gemeindeversammlung auch formuliert, dass diese Identität für den Weg in die Zukunft nicht reicht.

"Sankt Sebastian im Exil": ... das hat sicher eine ganze Zeit lang gestimmt. Nach dem Verlust der Kirche und des festen und vertrauten Ortes der Gemeinde - und nicht zuletzt durch die uns noch durch die perfiden Zumutungen im Kontext des letzten Gottesdienstes zugefügten Kränkungen und Verletzungen - haben wir seitens der kirchlichen Verantwortlichen mehr Verstoßung als Annahme erlebt. Die Zeit seit November verbringen wir an nun an unterschiedlichen Orten - im Paulus-Kolleg und in St. Antonius/St. Joseph, wo man uns gastfreundlich empfangen hat und empfängt.
Diese Situation ist aber kein Exil - denn im Exil hat man immer noch die Hoffnung, wieder nach Hause, in die Heimat, zurückkehren zu können. Zu einer solchen Hoffnung haben wir keinen Anlass. Vielleicht sind wir sogar - bei aller Nostalgie - auch schon über die Vergangenheit hinausgewachsen...

Manchmal scheint mir unsere Situation eher wie ein Exodus. Der Gang in die zwar unsichere und unwirtliche Freiheit der Wüste - besser immerhin, als innerlich an den Fleischtöpfen verbürgerlichter Pastoral und Krämerseelenmentalität zu verkümmern.
Exodus ist ein Zwischenzustand - nicht mehr in Gefangenschaft - aber doch und um so mehr in Unsicherheit - aber mit der Verheißung, einmal anzukommen... dahin geführt zu werden, wohin noch kein Reiseplan den Weg weisen kann.
Der Exodus-Weg ist nach allen Seiten offen - nur nicht zurück! Die Richtung bestimmen Ereignisse, die gedeutet werden müssen. Als Kompass gibt es nur eine vage Verheißung und Hoffnung, deren tatsächliche Ausmaße niemand kennt.


Vielleicht ist Exodus aber auch ein zu starkes Bild. Die Rosse und Reiter der Unterdrücker sind satt in ihren Ställen geblieben. Und wir sind nicht (nur) geflohen - sondern unseren Weg weitergegangen, den wir schon lange eingeschlagen hatten; einen Weg, der uns ehrlicher schien als die Wege, in die man uns gerne einspuren wollte.

Pilgerschaft fällt mir ein, um den Status der Gemeinde zu kennzeichnen. Wir sind auf dem Weg - und keineswegs schon am Ziel. Wir haben keine Routinen, die uns binden und festlegen, starre Konventionen und Traditionen, die uns eine Heimat-Illusion geben, sondern eher Routinen der immer neuen Wachsamkeit, um die nächsten Schritte behutsam zu gehen. Das ist sicher manchmal anstrengend und es passieren auch Fehler, aber es hält uns auch offen für die Möglichkeiten, die uns auf dem Weg geschenkt werden.


Vielleicht sind wir eine Weg-Gemeinde. Vielleicht sind wir Nomadenkirche. Vielleicht hält uns nicht mehr - aber auch nicht weniger - als die Hoffnung zusammen, dass sich in der nächsten Woche wieder einige verrückt genug zeigen, um die Weggemeinschaft ein paar weitere Schritte fortzusetzen.

Das Kirchenrecht kennt solche Formen von Gemeinde und Kirche nicht. Hier herrscht der Geist der flächendeckenden Seelenverwaltung - ein Kontrollgeist aus vergangenen Zeiten, eben ein kirchenrechtlicher Verwaltungsgeist. Die christliche Tradition kennt dagegen sehr wohl die Erfahrung der Kirche als Weggemeinschaft. Das letzte Konzil nannte die Kirche "pilgerndes Gottesvolk". Die Assoziationen zu den vielfältigen Erfahrungen Israels im Exodus, im Exil und in der Diaspora scheinen hier durch.

Pilgerschaft prägt auch das "In-der-Welt-Sein" der Kirche. Nicht in der festen Burg der Pfarrei kommt der Glaube zur Welt, sondern im ganz normalen Alltag, den wir mit allen anderen Menschen teilen, deren Welt auch größer ist als die eigenen vier Wände.

Unsere Pilgerschaft beginnt erst. Es ist Zeit, das Marschgepäck zu kontrollieren. Schwere Steine haben im Reisegepäck nichts zu suchen. Unsere Herzen brauchen keine Klagemauern aus der Vergangenheit. Damit können wir die Klagen aus der Gegenwart höchstens auf Distanz halten. Damit wir uns wirklich neu auf den Weg machen können, müssen wir das Alte hinter uns lassen, Abschied vom Abschied nehmen. Ein langer Weg liegt noch vor uns... und es soll ein guter, ein sehr guter Weg sein.

13 Februar 2009

Erklärung zu Piusbrüdern und Co!

Der Freckenhorster Kreis hat sich mit einer Erklärung zur Aufhebung der Exkommunikation der vier Bischöfe der Piusbruderschaft öffentlich geäußert. Die Erklärung findet sich bei einem Klick auf die Überschrift zu diesem Blogeintrag.

06 Februar 2009

Stellungnahme des Bistums zur Profanierung von St. Sebastian

In einem Gespräch mit drei VertreterInnen der ehemaligen Gemeinde St. Sebastian legte Prälat Kleyboldt, Vertreter des Diözesanadministrators, dar, dass das Vorziehen des Termins der Profanierung auf einem Hinweis von Pfarrer Braun beruhte, dass am 26. Oktober 2008 der Abschiedsgottesdienst in St. Sebastian gefeiert werden sollte. Da eine Kirche, die nicht mehr für Gottesdienste genutzt würde, zu profanieren sei, habe er ein neues Dekret zur Profanierung ausgefertigt. Die Entscheidung der SebastianerInnen für einen Abschiedsgottesdienst habe für das Bistum bedeutet, dass kein eigentlicher Profanierungsgottesdienst, der auch kirchenrechtlich nicht vorgeschrieben ist, erwünscht sei, weshalb die Profanierung als Rechtsakt per Dekret unabhängig vom Gottesdienst durchgeführt werden sollte.
Die Veröffentlichung des Dekrets erfolgte von Seiten des Bistums im Amtsblatt. Für die Information der Gemeinde sei die Bistumsleitung nicht zuständig.
Prälat Kleyboldt bat ausdrücklich um die Mitteilung an alle SebastianerInnen, dass mit der Verlegung des Termins keinerlei Kränkung oder Verletzung der Menschen und keinerlei Beeinträchtigung des Abschiedsgottesdienst intendiert worden sei.

Das Gespräch konnte somit die offenen Fragen hinsichtlich des Vorgehens der Bistumsleitung klären. Die mangelnde Transparenz gegenüber der Gemeinde wird noch mit Pfarrer Braun zu erörtern sein.

29 Januar 2009

Protest gegen Wiederaufnahme von Konzilsgegnern

In einer "Erklärung zur Rücknahme des Exkommunikationsdekrets gegen die Bischöfe der
'Priesterbruderschaft St. Pius X.' und zu den Äußerungen von Bischof Williamson" nehmen Professorinnen und Professoren der Katholisch-Theologischen Fakultät Münster Stellung.

Der Text der Erklärung findet sich 'hinter' der Überschrift zu diesem Blockeintrag: einfach klicken!

19 Januar 2009

Fest des hl. Sebastian


Am 20.1. ist der Festtag des heiligen Sebastian, jenes Märtyrers, der der christenfeindlichen Obrigkeit - oder wie eine andere Überlieferung besagt, der Begierde des Kaisers - widerstand und sogar den ersten Hinrichtungsversuch durch Erschießung mit Pfeilen überlebte.


Die Legende besagt, dass Rom, nachdem eine Reliquie von ihm durch die Stadt getragen wurde, von der Pest geheilt war. Seither gilt er als Patron der Kranken und Sterbenden, wie auch der Homosexuellen und Schützen. Auch wurde er in Krieg und Hungersnot als Fürsprecher angerufen. Ein starker Patron in schweren Zeiten!


Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus dem Isenheimer Altar des Mathias Grünewald, der ihm hier seine eigenen Züge gegeben haben soll.

Zum Fest des Patrons der ehemaligen Gemeinde St. Sebastian findet am 20.1. um 17.45 Uhr ein Wortgottesdienst im Pfarrhaus Hammer Str. 135 statt.

30 Dezember 2008


Zum Neuen Jahr

Möge Gott Dir immer geben, was Du brauchst:
Arbeit für Deine fleißigen Hände,
Nahrung für Deinen hungrigen Leib,
Antworten für Deinen fragenden Geist,
Freude und Liebe für Dein warmes Herz
und Frieden für Deine suchende Seele.

Irischer Spruch



Ab 5. Januar 2009 gelten nur noch diese zwei Tage Pfarrbüro St. Sebastian:
Dienstag, 10 - 12 Uhr und Freitag 15 - 17 Uhr.

23 Dezember 2008


Allen Leserinnen und Lesern unseres Blog wünschen wir ein gesegnetes Weihnachtsfest!

10 Dezember 2008

noch einmal: Profanierung

Am 26.10.08 wurde die St. Sebastian-Kirche profaniert. Der ursprünglich vorgesehene Termin (29.11.) wurde vom Bistum per Dekret vorverlegt.
Es war gerade die Absicht der Menschen von St. Sebastian gewesen, ihren Abschiedsgottesdienst zeitlich unabhängig von der Profanierung zu feiern. Diesem Wunsch ist nicht entsprochen worden.
In der Weihnachtsausgabe von „Geist im Südviertel“ ist das Dekret abgedruckt. Es trägt das Datum vom 7.10.08. Das heißt, dass die Zusammenlegung von Profanierung und Abschiedsgottesdienst knapp drei Wochen vor letzterem beschlossen war.
Dies widerspricht der Aussage von Pfarrer Braun, dass es eine sehr kurzfristig getroffene Entscheidung der Bistumsleitung gewesen sei. Auch bleibt sein Einfluss auf diese Entscheidung unklar.
Die nicht erfolgte Veröffentlichung des Dekrets in der betroffenen Gemeinde nahm den Gläubigen ihr im Kirchenrecht vorgesehenes Recht auf Beschwerde gegen das Dekret.
Hätte nicht die Bistumsleitung auf der Veröffentlichung bestehen müssen? Und hätte sie nicht Pfarrer Braun verpflichten müssen, den offensichtlich nur mit ihm vereinbarten Profanierungsgottesdienst selbst zu zelebrieren?

Die Bistumsleitung ist um eine Stellungnahme zu den Vorgängen um die Profanierung gebeten worden, hat sich aber bisher nicht geäußert.

es geht auch anders

Pastoralplanung kann auch gut gestaltet werden. Davon hat Erzbischof Dom Luis Soares Vieira (Manaus, Amazonasgebiet, Brasilien) berichtet. Im Franz Hitze-Haus zeigte er am 2. Dezember 2008 Wege zu "menschennaher Pastoral", zu Dezentralisierung von Pfarreien und zur Schaffung kleinerer Gemeindeeinheiten. Man teile die Macht mit den Laien und setze sie "in allen pastoralen Bereichen verantwortlich" ein, so berichtete "kirchensite.de" leider nur eine kurze Zeit lang und weit unten in der aktuellen Nachrichtenleiste von dieser Adveniat-Aktionsveranstaltung. Der Bericht findet sich aber noch im Archiv und kann bei einem Klick auf die Überschrift dieses Blogeintrags gelesen werden.

07 Dezember 2008

Adventskerzen - Den glimmenden Docht löscht er nicht aus


Eine Stimme ruft: Bahnt für den Herrn einen Weg durch die Wüste! Baut in der Steppe eine ebene Straße für unseren Gott!

Jedes Tal soll sich heben, jeder Berg und Hügel sich senken. Was krumm ist, soll gerade werden, und was hüglig ist, werde eben.

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit!

Tröstet, tröstet mein Volk, spricht euer Gott. ...

Seht, Gott der Herr, kommt mit Macht, er herrscht mit starkem Arm. Seht, er bringt seinen Siegespreis mit: Alle, die er gewonnen hat, gehen vor ihm her.

Wie ein Hirt führt er seine Herde zur Weide, er sammelt sie mit starker Hand. Die Lämmer trägt er auf dem Arm, die Mutterschafe führt er behutsam.

(aus: Jesaja, Kapitel 40)

17 November 2008

Das tut so weh

Die St. Sebastian Kirche im Südviertel wurde Anfang der Sechziger Jahre gebaut und eingeweiht. Jetzt wurde sie sozusagen entweiht. Hintergrund war die Zwangsfusion mit der Heilig-Geist Kirche.
Offiziell musste als Begründung die schlechte Finanzlage vor Ort herhalten. Der wahre Grund dürfte sein, dass die Sebastianer eine zu unbequeme Gemeinde im Münsterschen Kirchensprengel waren. Wir hatten uns stets den Luxus eines eigenen und selbständigen Denkens und Glaubens geleistet. Das hatte uns den Vorwurf der 'Eigenkirchlichkeit' eingebracht.
Ich frage mich, wie lange die Kirche wohl noch stehen bleibt. Ich werde ihre schöne Figur, die an die Arche Noah erinnern soll, lange vermissen. Nun also:

Das tut so weh

Das tut so weh! Heute haben wir unsere Gemeinde beerdigt und von unserer Kirche, St. Sebastian, Abschied genommen.
Denke ich daran, nie wieder einen Fuß in diese Arche Gottes setzen zu können, muss ich mit meinem Tränenstrom kämpfen. Tröstend umarmt mich ein Gemeindemitglied, der meiner Trauer gewahr wird.
Denke ich daran, nie wieder diesen geweihten, heiligen Raum betreten zu können und nie wieder gewiss sein zu können, die bekannten Gesichter zum Teil befreundeter Menschen sehen zu können, kämpfe ich mit meinem Tränenstrom.
Zum letzten Mal hat es mir dermaßen das Herz zerrissen, als ich am 25. Geburtstag meines verstorbenen Sohnes seiner gedachte.
Ich möchte schreien, brüllen, kreischen ob dieser zum Himmel rufenden Ungerechtigkeit, die 'von oben' diktiert wurde. Nicht nur mir wurde ein Ort der Ruhe, des Inne Haltens, des Kraft Schöpfens genommen.

Weiter fehlen mir die Worte ... Nur die Hoffnung bleibt.

Andreas Stork - Sonntag, 26. X '08 - a. D. é

(Vorabveröffentlichung mit Erlaubnis des Autors, Veröffentlichung des Beitrags voraussichtlich Februar 2009 in der Zeitschrift "Klinke", weitere Infos unter: www.muenster.org/klinke ; ein Klick auf die Überschrift zu diesem Beitrag genügt.)

07 November 2008

Gastfreundschaft für Zweite-Klasse-ChristInnen?

In der Bistumszeitung "Kirche und Leben" zum 9.11.2008 findet sich ein "Brief" an "Liebe Mitglieder und Freunde der Heilig-Geist-Gemeinde" von Pfr. Braun und Übergangs-PGR-Vorsitzendem Rainer.

In diesem Schreiben wird die Einseitigkeit des Fusionsausgangs zugunsten des Erhalts des Status Quo in Alt-Heilig-Geist auf bemerkenswerte Weise deutlich.

Im ersten Abschnitt wird ein für Alt-Heilig-Geist praktisches, aber billiges "Wir" in Anspruch genommen:

"Mit der Schließung der St.-Sebastian-Kirche hat unsere junge Gemeinde (entstanden durch die Fusion am 2. März 2008) einen neuen Schlag erlitten und einen schweren Schritt getan. Wir teilen die Traurigkeit der Menschen rund um St. Sebstian."

Nicht die neue Pfarrei hat einen schweren Schritt getan, sondern allein die Gemeinde St. Sebastian. Die hier öffentlich Mittrauernden haben zu keiner Zeit während der Kooperationsgespräche einen echten Akt der Solidarität geleistet, sie haben durch die Fusion keinen einzigen Schlag erhalten und keinen schweren Schritt getan. Durch den Wegfall von St. Sebastian ändert sich für Alt-Heilig-Geist nichts, außer die Kassenlage - und zwar zum Besten.

Die Falschheit des "Wir" wird im folgenden Abschnitt deutlich. Jetzt heißt "Wir" lediglich Alt-Heilig-Geist.

"Jetzt und hier möchten wir ausdrücklich Alle einladen, ein Milieu der Gastfreundschaft zu schaffen ... ganz in der Nähe zu St. Sebastian gibt es die Heilig-Geist-Kirche und -Gemeinde, beide haben fusioniert."

Da der Gemeinde St. Sebastian alle Möglichkeiten zur Gastfreundschaft genommen wurden, richtet sich der Wunsch zur Schaffung eines Milieus der Gastfreundschaft deutlich nur an Alt-Heilig-Geist. Zugleich wird der neue Status der ehemaligen Mitglieder von St. Sebastian deutlich: bestenfalls freundlich aufgenommene Gäste in der Nachbargemeinde, aber eben keine vollwertigen Mitglieder.
Hier wird die frühe Befürchtung in St. Sebastian zur traurigen Wahrheit: In einer Fusion mit Heilig Geist würden Menschen aus St. Sebastian Pfarreimitglieder zweiter Klasse. Ihre Lebens- und Partizipationsmöglichkeiten hängen allein am Wohlwollen in Heilig Geist.
Bestimmt möchte man das in Heilig Geist so hart nicht sagen. Daher folgt auf die Ohrfeige gleich eine moralinhaltige Aufforderung, die auch St. Sebastian wieder einschließt; "blaming the victim" (die Opfer auch noch in Verantwortung setzen) als immer wiederholte Strategie:

"Es liegt an uns allen, ob daraus auch eine gemeinsame Zukunft wird. Wieso eigentlich nicht?"

Wieso eigentlich hat man seitens Heilig Geist jede (!) Bemühung zur Konzeption eines pastoralen Konzepts während der Kooperationsgespräche verhindert? Wieso eigentlich hat man in Heilig Geist die Vorschläge zur gegenseitigen Gastfreundschaft unter dem Dach der Heilig-Geist-Kirche (September 2007) nicht einmal zur Diskussion gestellt? Heute heißt das Konzept allein "Gastfreundschaft" für St. Sebastian - keine Grundlage für einen gemeinsamen Weg, sondern angesichts der Umstände bloß eine milde Form der Unterwerfung. Auf dieser Grundlage kann es keine "gemeinsame Zukunft" geben, die den Namen verdienen würde.

"Einige haben schon erste Schritte aufeinanderhin gewagt: Senioren, Frauen, Kommunion- und Firmkatecheten ... Wer Wünsche und Anregungen hat: melden Sie sich!
Ein herzliches Willkommen an Jung und Alt."

Seniorenarbeit gab es in Geist bislang nicht. Sie findet weiterhin im Gemeindeteil St. Sebastian, in den Räumen des Wohnstifts am Südpark statt.
Frauengemeinschaftskooperation ist Verbandsangelegenheit. Hier hat die Pfarrei samt Pfarrer und Ü-PGR nichts zu gestalten.
Kommunion- und Firmkatecheten beider Gemeinden arbeiten seit über 10 Jahren miteinander... beim besten Willen keine ersten Schritte im Zusammenhang der Fusion.
An wen richtet sich das "Willkommen"? Wieder ein Ausdruck, dass die alte Gemeinde Heilig Geist lediglich mit Zuwachs aus Sebastian rechnet, eine Fusion wäre etwas anderes.

In St. Sebastian wurde längst eingesehen, dass es keine tragfähige Kooperationsbereitschaft mit Heilig Geist geben wird. Daher haben sich in den letzten Wochen alle Anstrengungen, in denen versucht wurde, zu retten, was zu retten war, auf die "Auslagerung" der Aktivitäten aus dem Einflussbereich der Pfarrei Heilig Geist konzentriert. Manches von dem, was in St. Sebastian gut war, trägt jetzt an anderen Orten weiter Frucht.


06 November 2008

Profanierung vollzogen

Durch ein am 24.10. an Pfarrer Braun gesandtes Dekret von Herrn Prälat Kleyboldt wurde die St. Sebastian-Kirche am Sonntag, 26.10.08 profaniert.
Die Bistumsleitung hat damit gegen den Wunsch der Gemeinde gehandelt, die in zeitlicher Distanz zur Profanierung von ihrer Kirche Abschied nehmen wollte.

Dieses Eilverfahren wirft viele Fragen auf. Eva-Maria König hat in einem Schreiben an Diözesanadministrator Weihbischof Overbeck gegen die Vorgehensweise der Bistumsleitung protestiert.


(Ein Bericht über den letzten Gottesdienst findet sich im Blog weiter unten.)

31 Oktober 2008

Leserbrief zu WN-Zeitungsbericht

Leserbrief zu dem Artikel in den Westfälischen Nachrichten: „Die Lichter gehen aus“ vom 29.10.2008
(link zum Artikel in der Online-Version: ein Klick auf die Überschrift zu diesem Blogeintrag genügt!)

Dass jetzt nach der Schließung der Pfarrkirche die St. Sebastian-Gemeinde „die Heilig-Geist-Kirche ansteuert“ und damit „2000 Gemeindemitglieder hinzukommen“, wie der Artikel in der WN mutmaßt, halte ich als Sebastianer für reines Wunschdenken. Leider wurden die umfangreichen Vorschläge zu einer partnerschaftlichen Fusion von Seiten der Heilig-Geist-Pfarre völlig unzulänglich und z.T.gar nicht aufgegriffen. So konnte sich nicht das nötige Vertrauensverhältnis entwickeln. Stattdessen wurden beide Pfarren, entgegen vorher gemachten Zusagen, von der Bistumsleitung zwangsfusioniert. So erweist sich die angebliche Fusion als rücksichtlose Auflösung und Zerstörung einer lebendigen Gemeinde. Die letztlich verbliebene Option, „löst euch auf und gliedert euch in die Heilig-Geist-Pfarre ein“, hat mit dem von Stadtdechant Dr. Schumacher entwickelten und von allen Pfarren Münsters entwickelten Pastoralplan nichts zu tun. Dieser Plan sprach von gleichberechtigten Orts- oder Teilgemeinden einer fusionierten Großgemeinde. Mündige Christen lassen sich nicht wie Schachfiguren versetzen; das Prinzip „Befehl und Gehorsam“ verfängt nicht mehr. Ich kenne niemanden in St. Sebastian, der diesen uns vom Bistum aufgezwungenen Weg gutheißt. Ich vermute, dass noch sehr wenige aus pragmatischen Gründen nach Heilig-Geist gehen werden. Ein Teil wird in die Nachbarpfarren ausweichen. Viele werden heimatlos sein und mancher wird, so befürchte ich, der Kirche enttäuscht den Rücken kehren. Eine Gemeinde wird finanziellen Interessen geopfert.

(Raimund Heidrich)

27 Oktober 2008

Der letzte Gottesdienst der Gemeinde

Traurige Gesichter, nachdenkliche, stille und resignierte Menschen, viele Mitglieder der Gemeinde St. Sebastian waren am Sonntag, 26. Oktober 2008, ein letztes Mal in der Kirche. Manche von ihnen hatten zuvor die Gelegenheit der Bibelnacht genutzt, um eine letzte Nacht in "ihrer" Kirche, beim Hören der biblischen Texte, beim Wachen und Beten zu verbringen.
Lange war in der Gemeinde überlegt worden, wie man mit dem Dekret der Profanierung der Kirche zum 29.11.2008 umgehen sollte. Es schien unzumutbar, bis zum Vorabend des Ersten Advents zu warten, um ausgerechnet dann in gemeindliche Heimatlosigkeit überzugehen. Vor allem aber schien es unzumutbar, dem Akt der Entweihung der Kirche als betroffene Gemeinde überhaupt beiwohnen zu sollen. Daher wurde in der Gemeinde entschieden, einen doppelten Abschluss Ende Oktober zu gestalten. Dieser Beschluss und die Gründe dafür wurden auch im Übergangspfarrgemeinderat mitgeteilt.

Am vorletzten Sonntag des Bestehens der Gemeinde (19.10.2008) wurde bewusst im Rahmen der Nachfeier des Kirchweihfestes der Dank in das Zentrum gestellt. Der Dank für eine gute Zeit in St. Sebastian und vor allem der Dank für die gute Nachbarschaft im Stadtteil, in der Ökumene, mit der Schule usw.
Der letzte Gottesdienst (26.10.2008) sollte ausdrücklich als stiller Gottesdienst der von der Schließung betroffenen Gemeinde begangen werden. Dieser Gottesdienst sollte vor allem Raum für Trauer und Abschied sein. Der Kreis der Opfer des Fusionsprozesses bat darum, im letzten Gottesdienst als Gemeinde St. Sebastian nicht gestört zu werden. So hat es die Gemeinde gewünscht und so wurde es auch in den Gremien der zwangsfusionierten neuen Pfarrei bekannt gemacht.

Am letzten Sonntag war die Kirche voll. Der Schmerz und die Trauer standen vielen ins Gesicht geschrieben... und bei manchen auch die Wut und Enttäuschung darüber, dass die Mitglieder der Gemeinde St. Sebastian zu keiner Zeit in den letzten Jahren mit ihren Anliegen und Vorschlägen, mit ihrer Bitte um eine konkrete Gestaltung der pastoral schwierigen Situation in einer bis heute lediglich rechtlich fusionierten Pfarrei abgewiesen wurden.

In der Predigt und in den Fürbitten wurde dieser traurigen Realität nicht ausgewichen. Zur Aufgabe von St. Sebastian gehörte bis zum Schluss Ehrlichkeit gegenüber der Realität und Verweigerung gegenüber falschen Versuchen oberflächlicher Beschönigung oder jede Tragfähigkeit vermissen lassender plumper Anbiederung (vgl. den übergriffig-kumpelhaften Duz-Ton im Schreiben des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden von Alt- und Neu-Heilig-Geist (Blogeintrag vom: 22.10.2008)). Die Predigt zielte auf die unaufgebbare Solidarität Gottes mit den Menschen und die Hoffnung, dass wenigstens dieser Glaube den Menschen in St. Sebastian nicht verloren gehen möge.
Als Zeichen des Verlassens der Kirche und als Ausdruck der Sendung der Gemeindemitglieder in die kirchliche Heimatlosigkeit wurde nach der Eucharistiefeier der leere Tabernakel offen gelassen, das ewige Licht gelöscht und der Weg auf den Vorplatz der Kirche beschritten. Dort, draußen, spendete Pater Katz den Anwesenden den Segen und entließ die Menschen in eine ungewisse Zukunft. "Gehet hin..."

(Foto: kulASchricke)

In Anschluss an den Gottesdienst wurden nur wenige Dankesworte verloren; nicht, weil es nichts zu danken gegeben hätte, sondern weil die Worte fehlten - und die Kräfte zu schönerer Rede. So wurde nur sechs Personen stellvertretend für die ganze Gemeinde gedankt:
Den "treuen Sebastianern" Pater Michael Baumbach und Pater Heiner Katz, die in der vergangenen Zeit die allergrößte Last der gottesdienstlichen und seelsorglichen Begleitung der Gemeinde getragen haben; dann Brigitte Mattes (Pfarrsekretärin) und Wolfgang Thesing (Organist), die als Hauptamtliche der Gemeinde entscheidend zur Lebendigkeit in den letzten Jahren beitrugen und schließlich Bernhard Lorbach und Eva Maria König, die faktisch als ehrenamtliche Gemeindeleitung das Leben der Gemeinde ohne "eigene" hauptamtliche Seelsorger verantwortlich und liebevoll über nahezu ein Jahrzehnt lang mitgetragen haben. Mit diesen sechs Genannten wurde allen in der Gemeinde gedankt, die zum Leben und Glauben in St. Sebastian beigetragen haben.

26 Oktober 2008

Letzte Bibelnacht in Sankt Sebastian

Die Tür zur Kirche stand die ganze Nacht offen. So als wollte sie ein letztes Mal Zuflucht für die Menschen signalisieren und einladen, die Sankt Sebastian-Kirche im Rahmen der Bibelnacht ein letztes Mal zu besuchen.Im Innern empfing die nächtlichen Besucher und Besucherinnen ein in warmes Kerzenlicht getauchter Kirchenraum. Der Altarbereich in der Mitte der Kirche wurde durch einen langen Tisch mit vielen Kerzen und ausliegenden Bibeln bestimmt. Die Bänke der Kirche waren ebenfalls mit Kerzen und Bibeln bestückt, so dass jede und jeder den eigenen Platz für sich einnehmen und ausprobieren konnte.

Die Teilnehmenden und Gäste, die Neugierigen, die mit der Gemeinde solidarischen Besucher und Besucherinnen und derjenigen, die ein letztes Mal den Kirchenraum erleben wollten, kamen vor allem in den ersten Phasen der Bibelnacht - bis weit nach Mitternacht. Zunächst wurde der zweite Brief des Apostels Paulus an die Korinther vorgetragen, dann das Buch Tobit - ergänzt durch Klavierbeiträge - und nach Mitternacht folgten die Psalmen.

Auch in den "schwierigen Phasen", zwischen "2-b Uhr" (wegen der Zeitumstellung gab es eine doppelte Stunde zwischen 2 und 3 Uhr) und 6 Uhr morgens waren noch viele Teilnehmende in der Kirche. Die "zusätzliche" Stunde wurde mit einem Gang durch das Viertel gestaltet - als Wahrnehmung des Exils - und in der Kirche mit einer Lesung aus dem Buch Kohelet nach dem Motto: "Es ist zwei Uhr, dann drei Uhr, dann wieder zwei Uhr - alles Windhauch".
Von 2-b Uhr bis 4 Uhr wurde dann das Exil mit der Erinnerung an die Praxis der Propheten Nehemia und Esra überwunden und eine Politik des Wiederaufbaus und der Restauration vorgestellt - eine Politik, an der man sich auch stoßen konnte, baute sie doch auf Ausschluss und Absonderung.
Wie zur Korrektur einer allzu engen und menschenfeindlichen Religionspolitik fiel in die "härteste" Zeit der Bibelnacht die Lesung des Buches Rut, das behutsam mit Gedichten von Hilde Domin kommentiert wurde. Trotz der ungewöhnlichen Zeit waren selbst jetzt noch mindestens neun Menschen dabei.

Zum Schluss wurde dem Weg des Apostels Paulus, wie ihn die Apostelgeschichte beschreibt, gefolgt. Als Vertriebener, Verworfener und immer wieder zur Flucht Gezwungener konnte er ein Beispiel für die Situation der Menschen in Sankt Sebastian sein, die in wenigen Stunden den letzten Gottesdienst in ihrer Kirche feiern würden.

Ein gemeinsames Frühstück am Ende des diesmal besonders langen Weges durch die Nacht vereinte mehr als zwanzig Teilnehmende im Pfarrhaus, um sich nicht nur mit starkem Kaffee für den Tag zu stärken.

22 Oktober 2008

Grüße zum letzten Kirchweihfest

Viele waren gekommen zum letzten Kirchweihfest in St. Sebastian - Gemeindemitglieder, Ehemalige, Freunde und Nachbarn. Es ist gut, Trauer und Abschied gemeinsam zu tragen. Ein herzliches Dankeschön dafür!

Einige, die nicht kommen konnten, haben Grüße übermittelt:

Käte Teepe schreibt auf einer Postkarte, die einen Stapel Steine zeigt:
„Herzliche Grüße an die Sebastianer. Die Steine im Magren und auf den Schultern mögen nicht zu schwer lasten. Irgendwann müssen sie abgeworfen werden zum Verschnaufen. In Gedanken bei euch grüßt euch Käte aus Ludwigslust.“

Pater Hubertus ist zur Zeit nicht in Münster und sendet herzliche Grüße.

Domvikar Stefan Sühling bedauerte sehr, krankheitshalber nicht dabei sein zu können. Auch von ihm viele Grüße und gute Wünsche. (Gute Besserung zurück!)


Dr. Michael Rainer, Vorsitzender des Übergangspfarrgemeinderates von Heilig Geist konnte aus privaten Gründen nicht teilnehmen. Er schrieb in einem Brief and die Gemeinde:
„Es bleibt mir nur, auf die gemeinsame Verantwortung aller in der Gemeinde zu setzen, nicht nur der Mitglieder des Rates. Ich wünsche allen aus der ehemaligen Sebastian-Gemeinde am Sonntag und für die geplanten Termine in der nächsten Woche eine dichte Zeit: Sicherlich wird es Euch gelingen, nochmals die Kraft der Sebastian-Gemeinde aufleben zu lassen, die Eure Arbeit seit Jahren gekennzeichnet hat. Nicht nur ich bin jahrelang mit großer Sympathie und Bewunderung fasziniert …Die Schließung der Sebastian- Kirche ist ein Einschnitt, der uns alle trifft. Da gibt es nichts zu rütteln und zu beschönigen. Es liegt an uns allen, wie es weiter geht: Lasst uns gemeinsam in der Gemeinde-Arbeit / in Münster Süd Wege suchen, so wie es gehen kann: Es gibt Ansätze, an die wir anknüpfen können:- vgl. in der letzten Ü-PGR Sitzung die Ausführungen zur Senioren-Arbeit und die Hinweise zur Kommunion- und Firmungskatechese, - vgl.den offenen Brief von H. Deelmann im ökumenischen Gemeinde(n)brief. Vergessen wir nicht: es geht um die Menschen in Münster Süd / in unserem Viertel / in der neuen Gemeinde Heilig Geist.“

Einen nachbarschaftlichen Gruß richtete Herr Hußmann von Pfarrer Dr. Siemoneit (Trinitatis) aus, der zur gleichen Zeit am Einführungsgottesdienst für Pastor Kursch und seine Frau in der Christuskirche teilnahm.

Ein herzlicher Gruß kam auch von Pfarrer Groll (ehem. Trinitatis), der ebenfalls nicht in Münster war.

Eine Vertreterin des Südviertelbüros übermittelte Grüße vom ganzen Team.

Von der Leitung des Wohnstifts am Südpark kam ein Kartengruß.

Pater Hanh von der vietnamesischen Gemeinde hat am Gottesdienst teilgenommen, bat aber darum, noch einmal ausdrücklich Dank für die Gastfreundschaft in St. Sebastian weiterzugeben.

Die Queers brachten wunderschöne Rosen mit – vielen Dank!

Frau Margret Färber, geb. Elmer, frühere Pastoralassistentin in St. Sebastian schrieb:
„Obwohl ich nun schon seit gut 15 Jahren von Münster weg hier in Süddeutschland bin, fühle ich mich der Gemeinde noch verbunden. Die gut 1 ½ jährige Assistenzzeit war für mich sehr intensiv und prägend. Hier in Bayern ‚ticken die kirchlichen Uhren’ tatsächlich noch anders, aber St. Sebastian ist noch immer für mich ein Maßstab, wenn es um mündige und lebendige Gemeinde geht. Umso mehr macht es mich traurig (und das mehr, als ich erst gedacht hätte), nun zu hören, dass die Gemeinde nicht mehr weiter existieren wird… Ich bin mir sicher, dass St. Sebastian vielen, die in Kirche das „Mehr“ suchen, fehlen wird. Ich wünsche den Noch-Gemeindemitgliedern ein würdiges Abschiednehmen, Zeit zum Erinnern, Erzählen und Trauern – und dass vielleicht ganz langfristig gesehen, irgendwo auch eine neue geistliche Heimat entstehen kann.“

Pater Albert Beuting, ein treuer Freund der Gemeinde und Helfer besonders in den schweren Wochen Ende 1999/Anfang 2000, und jetzt in der Citykirche in Koblenz tätig, schreibt:
„Ich kann nicht gerade dankbar sein für die Einladung. Ich habe Sebastian noch in recht guter Erinnerung. Es trifft mich hart, dass diese Kirche profanisiert wird… Mit den besten Grüßen und Wünschen an jene, die mich kennen.

20 Oktober 2008

Schlussphase: Dankgottesdienst

Am Sonntag, 19.10.2008, wurde der zweitletzte Sonntagsgottesdienst in St. Sebastian gefeiert. Der Tag stand im Zeichen des Dankes für 46 lebendige Jahre als Gemeinde und für die vielen Menschen, die mit, in und um St. Sebastian gemeinsame Wegstrecken zurückgelegt haben.

Die Kirchenbänke waren bis auf den letzten Platz besetzt. Etliche Gottesdienstbesucher mussten stehen, alte "Gotteslöber" wurden herbeigeholt, um allen das Mitsingen zu ermöglichen. Die "Flüsterpropaganda" war mehr als erfolgreich. Viele Menschen aus dem Südviertel, ehemalige Mitglieder der Sankt Sebastian-Gemeinde und Freunde der Gemeinde aus den sozialräumlichen Zusammenhängen waren zur Dankmesse gekommen. Der Dank galt dabei besonders den Menschen, die einen Weg mit Sankt Sebastian gegangen sind. Weggefährten in Gesellschaft, Vereinswesen, Schule, Kindergarten, Jugendarbeit, sozialen Einrichtungen, Ökumene... Weggefährten auch im Bick auf die Gastgemeinden in Sankt Sebastian: Vietnamesische Gemeinde, die ghanaische Gebetsgruppe Sowers of Seed e.V., die Queergottesdienst-Gemeinde.

Eva Maria König hat die Gäste am Beginn des Gottesdienstes begrüßt und gute Worte gefunden, um den Dank der Gemeinde auszudrücken und dabei die Spannung nicht zu verschweigen, die mit der Zerstörung der Gemeinde Sankt Sebastian auch gegeben ist. Leider konnte von keinen gesamtgemeindlichen Zukunftsperspektiven berichtet werden. Trotz der Vielzahl an Gestaltungsvorschlägen seitens der Sankt Sebastian-Gemeinde im Zuge der Kooperationsbemühungen im Südviertel ist die Fusion "unvorbereitet"; eigentlich keine Fusion, sondern eine Zerstörung in einem lediglich rechtlich vollzogenen Fusionsprozess, die nur eine Seite der fusionierten Gemeinden getroffen hat.

(Ein Blick auf die insgesamt unbeantwortet gelassenen Vorschläge findet sich im doku-Blogeintrag

http://sankt-sebastian-doku.blogspot.com/2007/09/gemeindeversammlung-zukunftsplanungen.html

vom 16.09.2007.)

Dennoch: es wurde ein schöner Gottesdienst - und für die Zeit weniger Stunden überwogen die Freude und die Dankbarkeit für die Solidarität, die über Jahrzehnte die Gemeinde und das Viertel verbunden hat.

Pater Heiner Katz OP hat in seiner Predigt ein hoffnungsvolles und zugleich herausforderndes Motto gefunden: Im Blick auf die Kirche, die der Form einer Arche nachempfunden ist, erinnerte er an das Auflaufen der Arche Noahs auf festen Grund. Als eine Taube von ihrem Erkundungsflug zurückkehrt und einen grünen Olivenzweig im Schnabel hat, gibt es für die Menschen in der Arche Hoffnung: Es gibt Leben! Als die Taube von ihrem zweiten Flug nicht mehr zurück kehrt, heißt die Hoffnung: das Leben geht außerhalb der Arche weiter.

Also: Macht die Luken auf und verlasst die Arche! Sie hat ihren Dienst getan, ihre Zeit ist vorbei, die Menschen aus der Gemeinde müssen sich jetzt "draußen", in der Welt, bewähren. Hoffnung, die nur an einem Ölzweig hängt und an einer nicht zurück gekehrten Taube...

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein großes gemeinsames Mittagessen, das die Frauengemeinschaft von St. Sebastian organisiert hat. Danke! Das Pfarrheim war übervoll mit Gästen und bot trotz des traurigen Anlasses ein Bild des Zusammenhalts, der für die Gemeinde und das Viertel immer wichtig war, und der nun bis zum Ende durchgehalten wurde. Danke!


(Bilder folgen noch!)

Ein Berichtsversuch der "Münsterschen Zeitung" über diese komplexe Feier, die voller Spannungen (Dank und Trauer, Zerstörung und Aufforderung zum Aufbruch, Freude über den Zuspruch so vieler, Blick auf das Ende und auf eine unvorbereitete sog. Fusion... ) war, findet sich über den link 'hinter' der Überschrift zu diesem Blogeintrag.

11 Oktober 2008

BIBELNACHT 25. bis 26. Oktober 2008

Die BibelNacht ist Gelegenheit, den Alltag zu unterbrechen, zu tun, was man sonst nicht tut: mitten in der Nacht biblischen Erzählungen folgen, einzelne Bücher neu hören und im Zusammenhang neu entdecken.

Die BibelNacht bietet auch die Möglichkeit, die letzte Nacht von St. Sebastian in der Kirche zu verbringen, Abschied zu nehmen und vielleicht neue Horizonte zu erschließen. Für Lesen und Vorlesen stehen Bibeln zur Verfügung, die eigene Bibel kann gerne mitgebracht werden.

Die BibelNacht ist in sechs Themenblöcke eingeteilt.
Kommen und Gehen ist jederzeit möglich.

20-22 Uhr
Vom Schatz in zerbrechlichen Gefäßen - Der zweite Brief an die Korinther

22-00 Uhr
Heilsweg in der Fremde - Das Buch Tobit

00-02 Uhr
Klage, Trost und Ermutigung - Die Psalmen

02-04 Uhr

Sommerzeit wird Winterzeit: eine Stunde mehr mit besonderem Programm

Wiederaufbau - Die Bücher Esra und Nehemia

04-06 Uhr
Wohin du gehst... - Das Buch Rut

06-08 Uhr
Zu neuen Ufern - Die Apostelgeschichte

Ab 8 Uhr sind alle TeilnehmerInnen, egal von wann, herzlich zum gemeinsamen Frühstück eingeladen.

10 Oktober 2008

ABSCHIEDSPLANUNGEN ST. SEBASTIAN

Mit einem "Klick" auf die Überschrift "Abschiedsplanungen St. Sebastian" geht es direkt zu den gewünschten Informationen!

09 Oktober 2008

St.-Sebastian-Abschiedsplanungen

Nach intensiven Vorüberlegungen steht jetzt das "Programm" der letzten Veranstaltungen in St. Sebastian. Mit diesem Programm soll unterschiedlichen Bedürfnissen und Anliegen entsprochen werden:
- ein Zeichen des Dankes an die Menschen und Gruppen im Südviertel, mit denen die Gemeinde St. Sebastian lange intensiv zusammengearbeitet hat
- eine Möglichkeit für Menschen aus dem weiteren Umfeld der Gemeinde, Abschied zu nehmen
- Möglichkeiten zur gemeinsamen Erinnerung an die Jahre in der Gemeinde und zum Nachdenken und Gestalten neuer Schritte
- eine intensive Form geistlichen/gottesdienstlichen gemeinsamen Mitgehens der letzten Schritte der Gemeinde
- ein würdiger Abschied der SebastianerInnen von der Gemeinde und dem Gottesdienstort

Eingeladen sind alle SebastianerInnen und alle Menschen, die sich der Gemeinde St. Sebastian eng verbunden fühlen!

Hier die Termine im Einzelnen, weitere Informationen werden regelmäßig ergänzt. Die üblichen Gemeinde- und Gottesdiensttermine bleiben natürlich bestehen!

Ab August:
"Erinnerungswand" als durchgehendes Element in der Kirche







An mehreren Terminen:

Postkartenverkauf: Fotos von der Kirche sind als Postkarten erhältlich

Sonntag, 19. Oktober, 10.15 Uhr:
Gottesdienst mit besonderer musikalischer Gestaltung

Sonntag, 19. Oktober, 12.00 Uhr:
"Mittagessen fürs Viertel" nach dem Gottesdienst
Zu beiden Anlässen laden wir gerne alle Menschen ein, die der Gemeinde freundschaftlich verbunden waren oder sind. Außerdem sind die Menschen im Viertel besonders willkommen. Das Mittagessen ist zugleich Möglichkeit zum Abschied als auch Dank für die Gemeinschaft mit der Gemeinde in den letzten Jahren und Jahrzehnten.

Montag, 20 . Oktober, 18.00 Uhr:
Diaabend zur Geschichte von St. Sebastian mit anschließendem Klönen bei einem Glas Wein

noch ohne Termin:
Gang über den Zentral-Friedhof zu Gräbern alter SebastianerInnen. Pater Michael Baumbach wird den Gang gottesdienstlich begleiten.

Samstag 25. Oktober, 20.00 Uhr, bis Sonntag, 26. Oktober, 8.00 Uhr:
Bibelnacht in der St. Sebastian-Kirche: letzte Möglichkeit zu einem intensiven Gebet, Wachen und Bleiben in der Kirche











Sonntag, 26. Oktober,
10.15 Uhr:
Schlussgottesdienst der Gemeinde St. Sebastian mit anschließendem erweiterten Kirchenkaffee

02 Oktober 2008

Pfarrer Christian Fuchs +


Wir haben einen guten Nachbarn und Freund verloren. Für Christian Fuchs, emeritierter Pfarrer unserer evangelischen Nachbargemeinde Trinitatis, war Ökumene nicht nur Hochtheologisches, sondern vor allem etwas ganz Praktisches. Sein Verständnis von Kirche, die den Auftrag Jesu nur dann erfüllt, wenn sie sich engagiert für das Wohl der Menschen einsetzt, kannte keine engen Grenzen, kannte aber sehr wohl das Bedürfnis nach menschlicher Nähe und Verbundenheit. So wandte er sich an den Bischof, um für den Fortbestand unserer kleinen St.Sebastian-Gemeinde zu sprechen, und arbeitete gleichzeitig an übergreifenden Projekten, die das solidarische Miteinander der Menschen im ganzen Südviertel fördern.
Viele ökumenische Veranstaltungen der Gemeinden auf der Geist hat er mitgestaltet und viele persönliche Begegnungen über Gemeindegrenzen hinweg ermöglicht.
Wir gedenken seiner in Dankbarkeit. Gott schenke ihm das ewige Leben.

Am Dienstag, 14.10., findet um 11 Uhr eine Trauerfeier für Pfarrer Fuchs in der Trinitatiskirche statt.

21 September 2008

Erinnerungswand wird fortgeführt


Die Erinnerungswand in St. Sebastian wächst. Um den Wünschen aus der Gemeinde entsprechen zu können, wurde ein neuer Abschnitt der Erinnerungswand 'eröffnet'. Alle Gemeindemitglieder sind eingeladen, eigene Erinnerungen in Bild und/oder Schrift anzubringen.

Das Bild (oben) entstand in einem Gottesdienst. Es zeigt das Leben der Gemeinde in der Kirche, die für mehr steht, als für liturgischen Raum.

08 September 2008

Flohmarkt in St. Sebastian


Die Mitglieder des Donnerstagskreises luden am Sonntag, 7. September 2008, zu einem Flohmarkt ein.


Altes und Neueres standen zum Verkauf. Für's leibliche Wohl gab es Kaffee und frische Waffeln.






Der Erlös aus den Verkäufen galt der Unterstützung der Tätigkeit des ehemaligen Pfarrers von St. Sebastian, Ludwig Gotthardt, der heute in Mexiko arbeitet.



Danke an alle, die den Flohmarkt so liebevoll vorbereitet und durchgeführt haben!

07 September 2008

Postkarten von St. Sebastian


Diese Postkarten sind ab sofort in St. Sebastian erhältlich!

02 September 2008

Pressemeldungen zu St. Sebastian "Die Arche braucht eine Arche"

Das monatliche Info-Magazin "architektur stadt ms" hat in der Septemberausgabe einen lesenswerten Bericht über die St. Sebastian-Kirche platziert.

Die online-Version findet sich 'hinter' der Überschrift zu dieser Meldung. Ein Klick auf die Überschrift genügt.

Ein Echo auf diesen Bericht findet sich schon in echo-muenster.de.
Der link:
http://www.echo-muenster.de/node/41711

Einige Papier-Exemplare der Septemberausgabe von "architektur stadt ms" finden sich noch zur Mitnahme in der St. Sebastian-Kirche.

Aktuelle Fotos aus dem Kirchenraum

Weitere Bilder finden sich bei Anklicken der Überschrift zu diesem Beitrag!
Die Bilder wurden freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Jan Rinke.

30 August 2008

Hildegard Thien +

Als „Mutter der Altenstube“ - so nannte Pfarrer Gotthardt sie - ist sie uns in Erinnerung. Jahrzehntelang hat sie, gemeinsam mit ihrem Mann, die Seniorinnen und Senioren betreut, mit selbst gebackenem Kuchen verwöhnt und mit Rat und Tat begleitet. Sie hat die Senioren- und Caritasarbeit der Gemeinde St. Sebastian entscheidend mitgetragen und durch ihr fürsorgliches, den Menschen immer liebevoll zugewandtes Wesen geprägt. Gesundheitsbedingt verbrachte sie ihre letzten Jahre, insbesondere nach dem Tod ihres Mannes, zurückgezogen, doch ihr freundliches Lächeln hat uns in Gedanken weiter begleitet.
Jetzt hat Gott sie von ihrem Leiden erlöst . Wir gedenken ihrer in Dankbarkeit. Möge sie die Fülle des ewigen Lebens erfahren.

Die Beerdigung ist am Montag um 11 Uhr auf dem Zentralfriedhof. Die Eucharistiefeier ist um 12.00 Uhr in St. Sebastian.

19 August 2008

Erinnerungswand

Die letzten Wochen der Gemeinde St. Sebastian geben zu vielen Erinnerungen Anlass, die sich mit der Kirche und der Gemeinde verbinden.
Aus diesem Grund wurde eine "Erinnerungswand" installiert.
Von den Anfängen der Gemeindegründung bis in die Gegenwart werden Dokumente, Bilder und Texte in der St. Sebastian-Kirche präsentiert.
Alle (aktuellen und ehemaligen) Mitglieder der Gemeinde sind herzlich eingeladen, die Wand mit weiterem Material, aber auch mit eigenen Eindrücken und Kommentierungen zu ergänzen. So können die vielen einzelnen Erinnerungen - die guten und die schlechten - miteinander ausgetauscht werden - und niemand muss für sich alleine Abschied nehmen...

Grillabend in St. Sebastian - Fotos

Am Sonntag, 17.8.2008 wurde in St. Sebastian gegrillt.
Weitere Eindrücke und Fotos finden sich auf dem Link 'unter' der Überschrift zu diesem Beitrag!

Hier nur ein Appetithappen :-)

26 Juni 2008

Erstkommunion in St. Sebastian


Zwei Kinder, die von ihren Eltern auf den Empfang des Sakramentes vorbereitet wurden, feierten am letzten Sonntag ihre erste heilige Kommunion in der St. Sebastian-Kirche: David Leonhard und Nicolas Schwarte. Ein besonderer Festtag für die beiden und ihre Familien, aber auch für die Gottesdienstgemeinde, die sich sehr über die Aufnahme der Kinder in die Gemeinschaft der zum Mahl Jesu Versammelten freute. „Euer Zeugnis ist heute unsere eigentliche Predigt“, sagte Pater Baumbach, der den Gottesdienst zelebrierte. Danach gab es bei strahlender Sonne draußen noch einen festtäglichen Kirchenkaffee.

21 Juni 2008

Käte geht ..............


Lange Jahre gehörte Käte Teepe zur Gemeinde St. Sebastian und war eigentlich gar nicht aus ihr wegzudenken. Sie war ein sehr engagiertes Gemeindemitglied – sie war im Pfarrgemeinderat, arbeitete in der Ökumene mit und – was ihr besonders viel Freude machte – sie war Lektorin. Ihr immer interessiertes und oft auch kritisches Mittun war für die Gemeinde sehr wichtig. Neben ihren „offiziellen“ Funktionen zeichnete sie sich aber vor allem dadurch aus, dass sie immer da war, wenn Hilfe gebraucht wurde, wenn es schnell etwas zu erledigen galt. Kopf, Herz, Zeit und Fahrrad stellte sie viele, viele Male in den Dienst unserer Gemeinde. Jetzt hat sie beschlossen, dass sie ihren Lebensabend in ihrer alten Heimat Mecklenburg verbringen möchte, an der sie noch immer sehr hängt und wo sich freundschaftliche Kontakte erhalten haben. Eine Entscheidung, die zu ihr passt – mutig, konsequent und mit erwartungsvoll nach vorn gerichtetem Blick.
Wir lassen sie ungern gehen, doch wir begleiten sie mit unserem Dank und allen guten Wünschen für viele gute Jahre in Ludwigslust!
E.K.

Band "Taktwechsel" in St. Sebastian


Es war ein guter Abend. Nicht nur, weil das Konzert - wie angekündigt – so himmlisch, erdig, unüberhörbar war. Die Songs, viele von ihnen mit einer kleinen persönlichen Geschichte verbunden, ließen Raum für Gedanken und Gefühle und sprachen das Publikum unmittelbar an. Die reiche Instrumentierung setzte immer wieder neue Akzente und die Aufforderung zum Tanz wurde von den Zuhörenden mit Freude angenommen. So ein Konzert weckt Begeisterung und macht einfach Spaß. Besonders dankbar sind wir Hermann Simon und seinen „Taktwechslern“ aber auch für ihre Solidarität mit St. Sebastian. Aus diesem Gedanken heraus war das Konzert entstanden. Die MusikerInnen verzichteten auf ihre Gage, so dass der Erlös des Konzertes – ca. 300,- € - an unserer Projekt in Pskow überwiesen werden konnte. Dank an „Taktwechsel“ und Dank an alle SpenderInnen!
E.K.


15 Juni 2008

Ghanaische Gruppe "Sower of Seed Ministry"

Die ökumenische ghanaische Gruppe Sower of Seed Ministry e.V. - seit vielen Jahren in St. Sebastian beheimatet und vielen durch ihre Mitgestaltung des letzten Osternachtsgottesdienstes in bester Erinnerung - ist am Sonntag, dem 22.06.2008 Mitgestalterin des

Sonntags mit Christinnen und Christen aus Afrika und Asien

Das Motto des Tages lautet:

GOTTES WELT HAT VIELE FARBEN
GOD'S WOLRD HAS MANY COLOURS

Münster ist eine "globale Stadt", in der sich viele unterschiedliche Christinnen und Christen mit ganz unterschiedlichen Traditionen treffen. Der Sonntag mit Christinnen und Christen aus Afrika und Asien (und Europa!) ist Ausdruck des ökumenischen Bestrebens, in aller Unterschiedlichkeit die gemeinsame Identität als Christinnen und Christen zu bezeugen.

Gottesdienst, Essen und Trinken, Chöre und Informationsmöglichkeiten finden sich in der Jakobuskirche Münster (Aaseestadt/Bonhoefferstraße) am 22.06.2008.

11:00 Uhr: open-air-Gottesdienst
12.30 Uhr: Essen und Trinken
13.00 Uhr: Chöre und Informationen

Zu den Veranstaltern des Sonntags mit Christinnen und Christen aus der ganzen Welt gehören neben der ghanaischen ökumenischen Gruppe Sower of Seed Ministry e.V. aus St. Sebastian:
Evangelischer Kirchenkreis Münster
Amazing Grace Chapel
Christ Apostolic Church
Christian Evangelistic Ministry
Christian Church Outreach Mission
Eglise Torrent de Vie
Eine-Welt-Ak-Jakobus
International Gospel Church
Living Word Missionary Church
MÖWE Dortmund
Partnerschaft Kirchenkreis Münster
South Bicol Conference/Philippinen
Peter Paul, Pantomime
Vereinte Evangelische Mission, Wuppertal

20 Mai 2008

Benefizkonzert in St. Sebastian

„Singst du in mir“ – die Taktwechsel-Tour 2008
Die bekannte Band „Taktwechsel“ aus Würzburg zu Gast in St. Sebastian, Münster

"So etwas habe ich in der Kirche noch nie gehört, das war echt klasse" - so die direkte Reaktion einer Besucherin bei der Uraufführung des neuen Taktwechselprogramms "Singst du in mir". Anlass dieser Begeisterung war - neben anderem - das völlig neue musikalische Gewand der "Friedenslitanei", die in bester Balkanfolk-Manier, inklusive Tuba und Akkordeon präsentiert wurde. „Himmlisch –erdig – unüberhörbar“ – so charakterisieren die Taktwechsler selbst die Musik ihrer Glaubens- und Lebenslieder. "Aktuelles Glaubenszeugnis ohne peinliches Seelenglühen" attestiert ein Kritiker den Songs der letzten CD "Über den Rand".
Am Samstag, 31.5.08 gibt die Band um 20 Uhr ein Konzert in der St. Sebastian-Kirche in Münster, Hammer Str. 135.
Die "Singst du in mir"-Tour 2008 bringt viele neue Taktwechsel - Lieder zu Gehör. Bewährt bleibt die ermutigende und zum Mitmachen einladende Konzertatmosphäre. "Singst du in mir - bin ich dein Lied" - Die Songs der Taktwechsler erzählen von der Menschenfreundlichkeit Gottes mitten im Alltag, sie laden zugleich ein, sich „über den Rand“ des Gewohnten hinaus zu wagen, Spielräume für den lebendigen Geist Gottes zu entdecken.
Taktwechsel sind: Christian Heusinger (Schlagzeug), Andreas Müller (Bass, Akkordeon), Claudia Simon (Gesang, Percussion), Georg Leitner (Keyboard, Gitarre, Gesang, Tuba), Hermann Simon (Gitarren, Flöten, Gesang), Klaus Simon (Keyboards, Gesang) und Susanne Wilhelm (Gesang, Gitarre, Flöte).Otto Jockel und Josef Wilhelm sind am Mischpult für den Sound zuständig.
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird jedoch gebeten, denn der Reinerlös des Konzertes kommt dem Projekt „Pskow“ zugute, mit dem die Gemeinde St. Sebastian über Jahre hinweg eine Einrichtung für behinderte und psychisch kranke Menschen in Russland unterstützt hat.


Weitere Informationen, Pressebilder, Referenzen, CD´s und Veröffentlichungen, Kontakt unter: www.taktwechsel.de

01 Mai 2008

Das Seniorencafé zieht um



Nach 34 Jahren wird jetzt die Altenstube im Pfarrheim geschlossen.
34 Jahre – man kann sich kaum vorstellen, wie viele Tassen Kaffee da getrunken, wie viele Canasta-Parteien gespielt und wie viel „Klönschnack“ dabei stattgefunden hat.
Jetzt soll der Raum für den Kindergarten umgebaut werden, damit dort ein Ruheraum für die Kinder unter 3 entstehen kann. Die Aufnahme dieser Kleinkinder trägt mit zum Erhalt unseres Kindergartens bei.

Am 29. April gab es zum Abschied ein kleines Frühlingsfest. Natürlich waren dabei auch die Kindergartenkinder zu Gast und auch eine Gruppe aus der Hermannschule, die mit einem Lied mit dem kessen Titel „Jetzt aber raus“ trotz wehmütiger Gedanken ein fröhliches Lachen hervorrief.

Das Seniorencafé ist den gesamten Mai über geschlossen und wird am 3. Juni im Wohnstift am Südpark neu begonnen – mit Gymnastik, Spielen, Kaffee wie bisher.

Allen SeniorInnen wünschen wir, dass sie das Wohnstift schnell als „ihren“ Raum empfinden und sich dort genauso wohlfühlen wie bisher in der Altenstube. Auf jeden Fall gebührt ihnen Dank und Anerkennung dafür, dass sie sich auf den Weg zum neuen Ort machen und damit dem Kindergarten sehr helfen.

Ein ganz besonderes Dankeschön geht an Marlies Schmalz, die mit viel Geschick und Umsicht diese neue Lösung auf den Weg gebracht hat.
(E.K.)

03 April 2008

Dekret zur Profanierung der St. Sebastian-Kirche

Mit Datum vom 25.03.2008, also wenige Tage vor der Sedisvakanz, hat der Generalvikar Norbert Kleyboldt die Profanierung der St. Sebastian-Kirche angeordnet. Die dürren Worte werden im Folgenden zitiert.

"Dekret

Zum Ende des Kirchenjahres 2008 (Samstag, 29.11.2008) soll die St.-Sebastian-Kirche in Münster aufgegeben werden, so dass die Profanierung der Kirche notwendig ist.
Hiermit wird gemäß c. 1224 § 2 CIC die Kirche St. Sebastian mit Wirkung zum 29.11.2008 profaniert.
Für die Verwendung der Inneneinrichtung ist gewissenhaft Sorge zu tragen.

Norbert Kleyboldt, Generalvikar"

29 März 2008

Rückblick auf die Kar- und Ostertage

Wir haben uns des Leidens und der Auferstehung Jesu in intensiven liturgischen Feiern erinnert, die als zentrale Feste unseres Glaubens ihre ganz eigene Tiefe haben.
Der Vorbereitungsgruppe (bestehend aus Christiane Steigenberger, Michael Baumbach, Georg Kleemann, Christoph Weyer, Jürgen Deelmann und Eva König) war klar, dass sich in diesem Jahr der Gedanke an den Abschied von unserer Kirche in diese Feiern mischen würde. So haben wir das Leitmotiv des Gesichtes gewählt – die Suche nach dem Angesicht Gottes, das auch im Gesicht des Nächsten erscheint. Dies zog sich durch die Feiern von den rosaroten Brillen des Palmsonntag über das von Angesicht zu Angesicht gefeierte Mahl am Gründonnerstag, die Masken des Gesichtsverlustes am Karfreitag bis zum glaubenden Erkennen zu Ostern, wo deutlich wurde, dass auch unser Nichtwissen im Wissen Gottes aufgehoben ist.

Ein herzliches Dankeschön sei allen gesagt, die an der Vorbereitung und Gestaltung mitgewirkt haben: der Vorbereitungsgruppe, den Mitwirkenden bei den liturgischen Feiern, Pater Katz für die Konzelebration, Klaus Woste für die musikalische Unterstützung am Karfreitag, Christian Schmalz für das Osterfeuer, Fa. Früchte-Frank fürs Brennmaterial, Anne Steffen für die Osterkerze, einer großherzigen Spenderin für die Blumen am Altar und dem Festausschuss um Ingrid Heckmann für die Vorbereitung der Agapefeier.
Ein besonderer Dank auch an Sebastian Aperdannier, der mit der „Verteidigungsrede des Judas“ einen weiteren Höhepunkt am Gründonnerstag geschaffen hat.

Das Fest der Feste, die Osternacht, erhielt besonderen Glanz durch das von Wolfgang Thesing gestaltete Musikprogramm. Selten war das österliche Halleluja so mitreißend wie im Gesang und dem Trommeln unserer ghana-ischen Freunde und Freundinnen. Tobias Möllenbrink setzte Akzente mit Saxophon und Gitarre, und spätestens als Kurt Martis Osterlied „Das könnte den Herren der Welt ja so passen..“ erklang, bekam diese Osternacht fast etwas Verwegenes und man spürte, dass das Ostergeschehen etwas unfassbar Radikales und im Innersten Aufrüttelndes ist.

Und schließlich sei ein ganz herzlicher Dank Pater Michael Baumbach gesagt für seine engagierte Begleitung, für die wunderbare Textauswahl und für seine bewegenden Predigten! (E.K.)