28 Februar 2008

Rainer Maria Rilke - Sankt Sebastian

Sankt Sebastian

Wie ein Liegender so steht er; ganz
hingehalten von dem großen Willen.
Weitentrückt wie Mütter, wenn sie stillen,
und in sich gebunden wie ein Kranz.

Und die Pfeile kommen: jetzt und jetzt
und als sprängen sie aus seinen Lenden,
eisern bebend mit den freien Enden.
Doch er lächelt dunkel, unverletzt.

Einmal nur wird seine Trauer groß,
und die Augen liegen schmerzlich bloß,
bis sie etwas leugnen, wie Geringes,
und als ließen sie verächtlich los
die Vernichter eines schönen Dinges.

Rainer Maria Rilke, Winter 1905/06, Meudon

26 Februar 2008

Pressereaktionen auf unsere Stellungnahme

Das online-Stadtmagazin "muenster-echo.de" hat Eva Maria König interviewt und berichtet über die Stellungnahme aus St. Sebastian. Der Artikel hat tolle Fotos!
http://www.muenster-echo.de/node/18945

Stellungnahme zur Fusion

Stellungnahme der Gemeinde St. Sebastian (Münster, Hammer Straße) zur Fusion mit der Gemeinde Heilig Geist


Am 2. März 2008 werden die Gemeinden St. Sebastian und Heilig Geist in Münster fusioniert. Diese Zwangsmaßnahme erfüllt die Menschen in St. Sebastian, die allein und einseitig den Preis der Fusion zahlen müssen, mit großer Enttäuschung und Trauer.
Wir haben Verständnis für notwendige Maßnahmen, die auf veränderte Rahmenbedingungen und finanzielle Spielräume reagieren. In der Debatte um St. Sebastian war aber überwiegend die Zukunft der Immobilien, nicht die der Gemeinde, Grundlage für die gewählten Strategien. Der Eingriff in gewachsene Gemeinden erfordert intensives pastorales Denken. Angesichts dieser Verantwortung haben wir im Sommer 2007 einen Vorschlag für eine Fusionsgestaltung gemacht, die keine einseitige Gemeindeauflösung gewesen wäre. In der Langfassung des Pastoralplans war das Bemühen um solche pastoral verantwortliche Lösungen noch zu spüren. Es war klar, dass nach einer Fusion gleichberechtigte „Orts bzw. Teilgemeinden“ entstehen, wobei darauf zu achten sei, dass für diese Ortsgemeinden „ein würdiger liturgischer Raum, ein Begegnungszentrum und eine wohnortnahe Koordinationsstelle erhalten bleibt“. Dieser Anspruch wird auch durch die allgemeiner formulierte und von Bischof Dr. Lettmann unterschriebene Kurzfassung des Pastoralplans nicht zurückgenommen, im Vorgehen gegenüber der Gemeinde St. Sebastian jedoch nicht einmal in Betracht gezogen.
Die Gemeinde St. Sebastian, die seit Dezember 1999 ohne eigenen Pfarrer ist, hat sich seither bemüht, mit großem Einsatz von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen, ein lebendiges Gemeindeleben zu erhalten. Wir sind dankbar, dass unsere Gemeinde von Domvikar Stefan Sühling, Pater Michael Baumbach, Pater Dr. Heiner Katz und Pater Hubertus Görgens so große Unterstützung erfahren hat. Die Impulse des letzten Pfarrers, Ludwig Gotthardt wurden weiterentwickelt und haben zu einer Form der Gemeindegestaltung geführt, in der mündige ChristInnen ihren Auftrag als MitgestalterInnen von Liturgie, Pastoral und Diakonie ernst nehmen. Genau dies ist im Pastoralplan vorgesehen und erscheint uns in Zeiten zunehmenden Priestermangels als zukunftsweisendes Konzept des Gemeindelebens, ohne auf den amtlichen Priester verzichten zu können und zu wollen.
Stattdessen versucht man unsere Gemeinde so darzustellen, als habe sie den Bezug zum Stadtviertel verloren. Die Menschen, die auf dem Gebiet des Alten Schützenhofs leben und in St. Sebastian schon seit vielen Jahren eine Heimat haben, werden dadurch ignoriert. Wir sind froh, dass alte und behinderte Menschen, gerade auch psychisch Kranke, die im Pfarrgebiet wohnen, sich voll integriert wissen. Auch die vielfältigen Verbindungen zu unterschiedlichen Gruppen im Stadtteil werden dabei von der Bistumsleitung übersehen: der katholische Kindergarten, die Hermannschule, das Südviertelbüro, die offene Jugendarbeit, das Sozialbüro, die Münstertafel oder die ökumenische Vernetzung der Eine-Welt-Kreise. Dass unsere Gemeinde und ihr ein-ladender Stil, Gottesdienst zu feiern, darüber hinaus auf andere KatholikInnen, insbesondere junge Familien mit ihren Kindern anziehend wirken, bestätigt unser Engagement.
All dies wird durch die Art des Fusionsprozesses unnötigerweise aufs Spiel gesetzt. Dabei gibt es mit dem Haus St. Maximilian Kolbe in der Pfarrei St. Gottfried ein gelungenes Modell als Vorbild. Uns wird der Kirchraum genommen und die übrigen kirchlichen Gebäude zur Disposition gestellt. Die Nachricht davon hat die betroffenen Menschen in der Osterwoche 2007 über die Medien erreicht. Der Fusionspartner, Heilig Geist, behält Kirche, Gebäude, den Namen und seinen Pfarrer. Wir haben uns über ein Jahr lang im Kooperationsrat bemüht, trotz dieser Ungleichheit zu einem gemeinsamen Konzept mit Perspektiven zu einer Pastoral für das gesamte Südviertel zu kommen. Doch dieser Prozess erweist sich als schwierig und langwierig. Einem Antrag auf Aufschub der Fusionsfrist wurde vom Bischof erst zugestimmt, dies wurde aber kurz darauf wieder zurückgenommen. Damit wird uns die Chance auf eine gut vorbereitete Neugestaltung einer Gemeinde, in der auch unterschiedliche Profile ihren Platz haben, genommen. Eine „Seelsorge mit Gesicht“, wie sie der Pastoralplan vorsieht, ist außerdem nur möglich, wenn vor Ort geeignete Räume zur Verfügung stehen.
Die Fusion, die am 2. März gottesdienstlich gefeiert werden soll, erleben wir in St. Sebastian als Zwangsmaßnahme und als Zerstörung einer lebendigen Gemeinde.

(verfasst von Mitgliedern der Gemeinde im Anschluss an eine Zusammenkunft der Gemeinde am 3.2.08, vom Pfarrgemeinderat am 20.2.08 verabschiedet)

Zur Situation der Kita St. Sebastian

Durch die Zusage des Bischöflichen Generalvikariats (BGV), dass Kinder, die für diesen Sommer angemeldet sind, bis zum Schuleintritt in unserer KiTa betreut werden können, ergibt sich eine gesicherte Perspektive von 4 Jahren.

Darüber hinaus soll bis zum Jahresende 2008 ein neues Konzept in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt der Stadt Münster und dem BGV erarbeitet werden, um eine gesicherte Zukunft auch für die Anmeldungen weiterer Jahre zu erreichen.
Neue Trägerkonzepte und die Möglichkeit eines Begegnungszentrums für die Menschen im Südviertel sind im Gespräch. Anfragen von potentiellen Trägern sind bereits eingegangen.

Eine Wichtigkeit des Standortes diesseits der Hammer Straße für die Familien im Südviertel wird vom Jugendamt betont.
Der Arbeitskreis Südviertel unter Leitung von Herrn Kohlmann unterstützt die Erarbeitung eines Konzeptes.
Herr Spyros Marinos, Vorsitzender des Ausländerbeirates der Stadt Münster, hat den Kindergarten aufgesucht und sein Interesse an der Situation im Südviertel, insbesondere für die Familien mit Migrationshintergrund, bekundet.
Eine Bürgerinitiative im Südviertel sammelt seit geraumer Zeit Unterschriften, um die Erarbeitung eines neuen Konzeptes für den Standort Schützenhof zu unterstützen.
Im Rahmen der neuen Gemeinde ist auch an einen Verbund mit dem bestehenden Familienzentrum Heilig Geist denkbar.

19 Februar 2008

Patronatsfest 2008

Bilder und Bericht zum Patronatsfest findet man in der Menüleiste (rechts): Texte, Berichte, Bilder!

14 Februar 2008

"SEBASTIAN IM SÜDVIERTEL"

Endgültig vorbei ist die Zeit für unser Gemeinde-Info-Blatt "Sebastian im Südviertel".
Die letzte Ausgabe liegt am Wochenende 16./17.02.2008 in der Kirche aus.
Die letzte Nummer ist die Nr. 4 des 13. Jahrganges. Ab März wird es ein neues "Blättchen" geben.
Wir - Brigitte Mattes und Eva-Maria König - haben immer versucht, Sie gut zu informieren und über alles Wichtige auf dem Laufenden zu halten, und haben das sehr gern gemacht. Wir werden uns dafür einsetzen, dass die von uns angestrebte Transparenz auch in Zukunft erhalten bleibt.
Tschüss!
- - -
An dieser Stelle gilt Brigitte Mattes und Eva-Maria König ein ganz großer und herzlicher Dank für die jahrelange engagierte Arbeit an "Sebastian im Südviertel". Das "Blättchen" war immer mehr als ein bloßer Terminhinweisgeber. In kurzen und prägnanten Informationen und Kommentaren wurde unsere Gemeinde St. Sebastian über die Situation unserer Gemeinde wie auch der Menschen im Südviertel regelmäßig informiert.
DANKE!!!

FUSION

Am Sonntag, 02.03.2008, werden die Pfarreien Hl. Geist und St. Sebastian aufgelöst und durch Fusion entsteht eine neue Pfarrei. Aus diesem Anlass findet um 10.30 Uhr ein Gottesdienst für interessierte Mitglieder beider Gemeinden in Hl. Geist statt. Die Messe um 10.15 Uhr in St. Sebastian entfällt an diesem Tag. Die Vorabendmesse am 01.03.2008 findet in St. Sebastian wie gewohnt statt.

Nach der Fusion werden bis einschließlich Ostern alle Messen wie bisher in beiden Kirchen stattfinden. Mögliche Veränderungen danach werden rechtzeitig bekannt gegeben.

Die Pfarrbürozeiten sind ab März:
Dienstag, Donnerstag, Freitag von 10 - 12 Uhr,
Mittwoch von 16 - 18 Uhr.

Am 02.03.2008 geht eine Ära zu Ende, da St. Sebastian dann nicht mehr selbstständige Pfarrei ist. Wir wissen, das vieles von dem, was das Leben in unserer Gemeinde ausgemacht und ws uns allen sehr viel bedeutet hat, nicht mehr sein wird. Dies ist sehr schmerzlich. Neue Anfänge müssen gewagt, neue gemeindliche Heimat muss gesucht werden im Vertrauen darauf, dass für jede/n von uns etwas Neues, Gutes entstehen kann.

Die Zeit, die wir hatten, kann man uns nicht nehmen.

Wir haben am Patronatsfest allen Dank gesagt, die zur Gestaltung dieser Zeit beigetragen haben, und der Abschied soll jetzt auch nicht überstrapaziert werden, da wir noch weiter in unserer Kirche gemeinsam Gottesdienst feiern werden. Ein Dank soll aber noch ausgesprochen werden. Er gilt Stefan Sühling, der im krisenhaften Jahr 2000 in unser Pfarrhaus zog und trotz vielfacher hauptberuflicher Verpflichtungen "ehrenamtliche Pastor" unserer Gemeinde wurde. Sein offizieller Auftrag hierzu endet am 02.03.2008.

TERMINE 19.02. - 02.03.2008

1958 - 2008: 50 Jahre Misereor!




Am Dienstag, 19.02.2008, treffen sich alle, die die Kar- und Ostertage mit vorbereiten möchten, um 20 Uhr mit Pater Michael Baumbach im Pfarrhaus.

Am Mittwoch, 20.02.2008, ist der ökumenische Bibeltag für SeniorInnen um 15 Uhr in der Christuskirche, Hammer Straße.

Am Mittwoch, 20.02.2008, ist um 19.30 Uhr eine kurze Pfarrgemeinderatssitzung im Pfarrhaus.

Die Pfarrgemeinderäte von Hl. Geist und St. Sebastian treffen sich am Donnerstag, 21.02.2008, um 19.30 Uhr im Pfarrheim von Hl. Geist. Es wird dort u.a. um die Benennung eines Übergangspfarrgemeinderates, um die Gottesdienste nach der Fusion, um Öffentlichkeitsarbeit und weitere Dinge, die vor Auflösung von St. Sebastian zu klären sind, gehen.

"Darf's ein bisschen mehr sein?" heißt eine Aktion der MitarbeiterInnen des Sozialbüros am 23./24.02.2008, bei der haltbare Lebensmittel gesammelt werden, die im Sozialbüro manchmal gut als schnelle Hilfe angeboten werden können. Allen, die helfen, die Körbe zu füllen, sei herzlich gedankt!

Am Donnerstag, 28.02.2008, treffen sich die Mitarbeiterinnen der kfd um 15.30 Uhr. Es geht dort u.a. um die Vorbereitung des Weltgebetstages, der am 07.03.2008 in unserer Kirche begangen wird.

02 Februar 2008

Termine

Am Samstag, 2.2., feiern wir das Fest der Darstellung des Herrn (Mariä Lichtmess). Am Sonntag ist das Fest des hl. Blasius. An beiden Tagen wird nach den Gottesdiensten der Blasiussegen erteilt.

Am Sonntag ist die Gemeinde nach dem Gottesdienst eingeladen zu Information und Diskussion über unsere Situation, u.a. geht es auch um das Mandat eines Übergangspfarrgemeinderates nach dem Fusionstermin (2.3.)

Am Aschermittwoch, 6.2., ist um Schulgottesdienst der Hermannschule. Um 18 Uhr ist Gemeindegottesdienst mit Austeilung des Aschekreuzes.
Als Begleiter durch die Fastenzeit liegt ein Kalender zum Kauf ( 1,50 €) in der Kirche aus.

Ab Aschermittwoch liegt auch eine neues Fastenbrevier zum Mitnehmen aus, das Beiträge von Gemeindemitgliedern aus Heilig Geist und St. Sebastian enthält. Im Zentrum steht die Frage: “Bist du nicht auch einer von seinen Jüngern?“ (Joh 18,25).

Am Sonntag, 10.2. gibt es wieder ein Gemeindemittagessen.
Weitere Fastenessen sind in diesem Jahr nicht geplant.

Am Wochenende 9./10.2. werden fair gehandelte Waren in der Kirche verkauft.
Außerdem sammelt die kfd gebrauchte, aber noch intakte Brillen (möglichst mit Etui), deren Weiterverwendung über Bethel organisiert wird.

Am Dienstag, 12.2., trifft sich das Team des Sozialbüros um 18 Uhr im Pfarrhaus.

Die Dienstagswortgottesdienste um 18 Uhr in der Kapelle widmen sich in der Fastenzeit der Hilfsorganisation MISEREOR anlässlich ihres 50 jährigen Bestehens. Die Hungertücher der letzten Jahre laden zu Meditation und Gespräch ein.

Vom 13.2. an feiern wir mittwochs wieder Messe um 18 Uhr. Ob sich nach dem 2.3. an der Gottesdienstordnung etwas ändern wird, ist noch ungewiss.

Termine zum Vormerken:
Am Freitag, 7.März, wird der Gottesdienst zum diesjährigen Weltgebetstag der Frauen in unserer Kirche stattfinden. Anschließend treffen sich die teilnehmenden Frauen der 4 Gemeinden auf der Geist im Pfarrheim. Als Gast wird Cilli Scholten, früheres Gemeindemitglied und Referentin für Frauenseelsorge dabei sein und die Ansprache halten.

Am Mittwoch, 20.2., ist der ökumenische Bibeltag für SeniorInnen um 15 Uhr in der Christuskirche, Hammer Str.

Rückblick auf unser Patronatsfest

Am 20.1. haben wir das letzte Patronatsfest unserer Gemeinde gefeiert – ein trauriger Tag, aber auch ein schönes Fest. Dazu beigetragen haben vor allem Pater Baumbachs engagierte Predigt – so eindringlich ist uns unser Patron noch nie nahe gebracht worden - und die schöne Musik im Gottesdienst (Mutmach-Lieder sind inzwischen bei uns zu einem wesentlichen Teil der Seelsorge geworden), sowie Uli Clewemanns Kabarettauftritt, der auch Traurige mit gezielten Spitzen wieder zum Lachen brachte. Und natürlich der festliche Rahmen des Empfangs, vorbereitet von einem Team um Ingrid Heckmann und Christoph Weyer mit kulinarischen und musikalischen Köstlichkeiten. Ganz herzlichen Dank an alle!

Zur Situation der Gemeinde

Mit einiger Spannung wurde das Gespräch zwischen Generalvikar Kleyboldt und Mitgliedern der Kirchenvorstände unvon Heilig Geist und St. Sebastian erwartet, da es Klarheit über die angekündigte Zur-Disposition-Stellung unserer Gebäude bringen sollte. Kleyboldt verwies jedoch lediglich darauf, dass in der neuen Gemeinde mit Unterstützung des Bistums ein Immobilienkonzept erarbeitet werden sollte. Unsere Kirche sei jedoch nicht zu halten; als mögliches Datum für ihre Schließung nannte er das Ende des Kirchenjahres (23.11.08). Sehr enttäuschend war, dass er kein Ohr für die seelsorgliche Situation unserer Gemeinde hatte und statt dessen betonte, sie müsse – da „nur Personalgemeinde“ – nicht erhalten werden. Ein Schlag ins Gesicht vor allem derjenigen, die schon seit Jahrzehnten auf dem Gebiet des Alten Schützenhofes wohnen und sich in St. Sebastian beheimatet fühlen.
Der Bischof hat inzwischen bekannt geben lassen, dass – wie nicht anders erwartet – die fusionierte Pfarrei den Namen „Heilig Geist“ tragen wird und dass die Heilig-Geist-Kirche Pfarrkirche wird.