Leserbrief zu WN-Zeitungsbericht
Leserbrief zu dem Artikel in den Westfälischen Nachrichten: „Die Lichter gehen aus“ vom 29.10.2008
(link zum Artikel in der Online-Version: ein Klick auf die Überschrift zu diesem Blogeintrag genügt!)
Dass jetzt nach der Schließung der Pfarrkirche die St. Sebastian-Gemeinde „die Heilig-Geist-Kirche ansteuert“ und damit „2000 Gemeindemitglieder hinzukommen“, wie der Artikel in der WN mutmaßt, halte ich als Sebastianer für reines Wunschdenken. Leider wurden die umfangreichen Vorschläge zu einer partnerschaftlichen Fusion von Seiten der Heilig-Geist-Pfarre völlig unzulänglich und z.T.gar nicht aufgegriffen. So konnte sich nicht das nötige Vertrauensverhältnis entwickeln. Stattdessen wurden beide Pfarren, entgegen vorher gemachten Zusagen, von der Bistumsleitung zwangsfusioniert. So erweist sich die angebliche Fusion als rücksichtlose Auflösung und Zerstörung einer lebendigen Gemeinde. Die letztlich verbliebene Option, „löst euch auf und gliedert euch in die Heilig-Geist-Pfarre ein“, hat mit dem von Stadtdechant Dr. Schumacher entwickelten und von allen Pfarren Münsters entwickelten Pastoralplan nichts zu tun. Dieser Plan sprach von gleichberechtigten Orts- oder Teilgemeinden einer fusionierten Großgemeinde. Mündige Christen lassen sich nicht wie Schachfiguren versetzen; das Prinzip „Befehl und Gehorsam“ verfängt nicht mehr. Ich kenne niemanden in St. Sebastian, der diesen uns vom Bistum aufgezwungenen Weg gutheißt. Ich vermute, dass noch sehr wenige aus pragmatischen Gründen nach Heilig-Geist gehen werden. Ein Teil wird in die Nachbarpfarren ausweichen. Viele werden heimatlos sein und mancher wird, so befürchte ich, der Kirche enttäuscht den Rücken kehren. Eine Gemeinde wird finanziellen Interessen geopfert.
(Raimund Heidrich)
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