31 Oktober 2008

Leserbrief zu WN-Zeitungsbericht

Leserbrief zu dem Artikel in den Westfälischen Nachrichten: „Die Lichter gehen aus“ vom 29.10.2008
(link zum Artikel in der Online-Version: ein Klick auf die Überschrift zu diesem Blogeintrag genügt!)

Dass jetzt nach der Schließung der Pfarrkirche die St. Sebastian-Gemeinde „die Heilig-Geist-Kirche ansteuert“ und damit „2000 Gemeindemitglieder hinzukommen“, wie der Artikel in der WN mutmaßt, halte ich als Sebastianer für reines Wunschdenken. Leider wurden die umfangreichen Vorschläge zu einer partnerschaftlichen Fusion von Seiten der Heilig-Geist-Pfarre völlig unzulänglich und z.T.gar nicht aufgegriffen. So konnte sich nicht das nötige Vertrauensverhältnis entwickeln. Stattdessen wurden beide Pfarren, entgegen vorher gemachten Zusagen, von der Bistumsleitung zwangsfusioniert. So erweist sich die angebliche Fusion als rücksichtlose Auflösung und Zerstörung einer lebendigen Gemeinde. Die letztlich verbliebene Option, „löst euch auf und gliedert euch in die Heilig-Geist-Pfarre ein“, hat mit dem von Stadtdechant Dr. Schumacher entwickelten und von allen Pfarren Münsters entwickelten Pastoralplan nichts zu tun. Dieser Plan sprach von gleichberechtigten Orts- oder Teilgemeinden einer fusionierten Großgemeinde. Mündige Christen lassen sich nicht wie Schachfiguren versetzen; das Prinzip „Befehl und Gehorsam“ verfängt nicht mehr. Ich kenne niemanden in St. Sebastian, der diesen uns vom Bistum aufgezwungenen Weg gutheißt. Ich vermute, dass noch sehr wenige aus pragmatischen Gründen nach Heilig-Geist gehen werden. Ein Teil wird in die Nachbarpfarren ausweichen. Viele werden heimatlos sein und mancher wird, so befürchte ich, der Kirche enttäuscht den Rücken kehren. Eine Gemeinde wird finanziellen Interessen geopfert.

(Raimund Heidrich)

27 Oktober 2008

Der letzte Gottesdienst der Gemeinde

Traurige Gesichter, nachdenkliche, stille und resignierte Menschen, viele Mitglieder der Gemeinde St. Sebastian waren am Sonntag, 26. Oktober 2008, ein letztes Mal in der Kirche. Manche von ihnen hatten zuvor die Gelegenheit der Bibelnacht genutzt, um eine letzte Nacht in "ihrer" Kirche, beim Hören der biblischen Texte, beim Wachen und Beten zu verbringen.
Lange war in der Gemeinde überlegt worden, wie man mit dem Dekret der Profanierung der Kirche zum 29.11.2008 umgehen sollte. Es schien unzumutbar, bis zum Vorabend des Ersten Advents zu warten, um ausgerechnet dann in gemeindliche Heimatlosigkeit überzugehen. Vor allem aber schien es unzumutbar, dem Akt der Entweihung der Kirche als betroffene Gemeinde überhaupt beiwohnen zu sollen. Daher wurde in der Gemeinde entschieden, einen doppelten Abschluss Ende Oktober zu gestalten. Dieser Beschluss und die Gründe dafür wurden auch im Übergangspfarrgemeinderat mitgeteilt.

Am vorletzten Sonntag des Bestehens der Gemeinde (19.10.2008) wurde bewusst im Rahmen der Nachfeier des Kirchweihfestes der Dank in das Zentrum gestellt. Der Dank für eine gute Zeit in St. Sebastian und vor allem der Dank für die gute Nachbarschaft im Stadtteil, in der Ökumene, mit der Schule usw.
Der letzte Gottesdienst (26.10.2008) sollte ausdrücklich als stiller Gottesdienst der von der Schließung betroffenen Gemeinde begangen werden. Dieser Gottesdienst sollte vor allem Raum für Trauer und Abschied sein. Der Kreis der Opfer des Fusionsprozesses bat darum, im letzten Gottesdienst als Gemeinde St. Sebastian nicht gestört zu werden. So hat es die Gemeinde gewünscht und so wurde es auch in den Gremien der zwangsfusionierten neuen Pfarrei bekannt gemacht.

Am letzten Sonntag war die Kirche voll. Der Schmerz und die Trauer standen vielen ins Gesicht geschrieben... und bei manchen auch die Wut und Enttäuschung darüber, dass die Mitglieder der Gemeinde St. Sebastian zu keiner Zeit in den letzten Jahren mit ihren Anliegen und Vorschlägen, mit ihrer Bitte um eine konkrete Gestaltung der pastoral schwierigen Situation in einer bis heute lediglich rechtlich fusionierten Pfarrei abgewiesen wurden.

In der Predigt und in den Fürbitten wurde dieser traurigen Realität nicht ausgewichen. Zur Aufgabe von St. Sebastian gehörte bis zum Schluss Ehrlichkeit gegenüber der Realität und Verweigerung gegenüber falschen Versuchen oberflächlicher Beschönigung oder jede Tragfähigkeit vermissen lassender plumper Anbiederung (vgl. den übergriffig-kumpelhaften Duz-Ton im Schreiben des Pfarrgemeinderatsvorsitzenden von Alt- und Neu-Heilig-Geist (Blogeintrag vom: 22.10.2008)). Die Predigt zielte auf die unaufgebbare Solidarität Gottes mit den Menschen und die Hoffnung, dass wenigstens dieser Glaube den Menschen in St. Sebastian nicht verloren gehen möge.
Als Zeichen des Verlassens der Kirche und als Ausdruck der Sendung der Gemeindemitglieder in die kirchliche Heimatlosigkeit wurde nach der Eucharistiefeier der leere Tabernakel offen gelassen, das ewige Licht gelöscht und der Weg auf den Vorplatz der Kirche beschritten. Dort, draußen, spendete Pater Katz den Anwesenden den Segen und entließ die Menschen in eine ungewisse Zukunft. "Gehet hin..."

(Foto: kulASchricke)

In Anschluss an den Gottesdienst wurden nur wenige Dankesworte verloren; nicht, weil es nichts zu danken gegeben hätte, sondern weil die Worte fehlten - und die Kräfte zu schönerer Rede. So wurde nur sechs Personen stellvertretend für die ganze Gemeinde gedankt:
Den "treuen Sebastianern" Pater Michael Baumbach und Pater Heiner Katz, die in der vergangenen Zeit die allergrößte Last der gottesdienstlichen und seelsorglichen Begleitung der Gemeinde getragen haben; dann Brigitte Mattes (Pfarrsekretärin) und Wolfgang Thesing (Organist), die als Hauptamtliche der Gemeinde entscheidend zur Lebendigkeit in den letzten Jahren beitrugen und schließlich Bernhard Lorbach und Eva Maria König, die faktisch als ehrenamtliche Gemeindeleitung das Leben der Gemeinde ohne "eigene" hauptamtliche Seelsorger verantwortlich und liebevoll über nahezu ein Jahrzehnt lang mitgetragen haben. Mit diesen sechs Genannten wurde allen in der Gemeinde gedankt, die zum Leben und Glauben in St. Sebastian beigetragen haben.

26 Oktober 2008

Letzte Bibelnacht in Sankt Sebastian

Die Tür zur Kirche stand die ganze Nacht offen. So als wollte sie ein letztes Mal Zuflucht für die Menschen signalisieren und einladen, die Sankt Sebastian-Kirche im Rahmen der Bibelnacht ein letztes Mal zu besuchen.Im Innern empfing die nächtlichen Besucher und Besucherinnen ein in warmes Kerzenlicht getauchter Kirchenraum. Der Altarbereich in der Mitte der Kirche wurde durch einen langen Tisch mit vielen Kerzen und ausliegenden Bibeln bestimmt. Die Bänke der Kirche waren ebenfalls mit Kerzen und Bibeln bestückt, so dass jede und jeder den eigenen Platz für sich einnehmen und ausprobieren konnte.

Die Teilnehmenden und Gäste, die Neugierigen, die mit der Gemeinde solidarischen Besucher und Besucherinnen und derjenigen, die ein letztes Mal den Kirchenraum erleben wollten, kamen vor allem in den ersten Phasen der Bibelnacht - bis weit nach Mitternacht. Zunächst wurde der zweite Brief des Apostels Paulus an die Korinther vorgetragen, dann das Buch Tobit - ergänzt durch Klavierbeiträge - und nach Mitternacht folgten die Psalmen.

Auch in den "schwierigen Phasen", zwischen "2-b Uhr" (wegen der Zeitumstellung gab es eine doppelte Stunde zwischen 2 und 3 Uhr) und 6 Uhr morgens waren noch viele Teilnehmende in der Kirche. Die "zusätzliche" Stunde wurde mit einem Gang durch das Viertel gestaltet - als Wahrnehmung des Exils - und in der Kirche mit einer Lesung aus dem Buch Kohelet nach dem Motto: "Es ist zwei Uhr, dann drei Uhr, dann wieder zwei Uhr - alles Windhauch".
Von 2-b Uhr bis 4 Uhr wurde dann das Exil mit der Erinnerung an die Praxis der Propheten Nehemia und Esra überwunden und eine Politik des Wiederaufbaus und der Restauration vorgestellt - eine Politik, an der man sich auch stoßen konnte, baute sie doch auf Ausschluss und Absonderung.
Wie zur Korrektur einer allzu engen und menschenfeindlichen Religionspolitik fiel in die "härteste" Zeit der Bibelnacht die Lesung des Buches Rut, das behutsam mit Gedichten von Hilde Domin kommentiert wurde. Trotz der ungewöhnlichen Zeit waren selbst jetzt noch mindestens neun Menschen dabei.

Zum Schluss wurde dem Weg des Apostels Paulus, wie ihn die Apostelgeschichte beschreibt, gefolgt. Als Vertriebener, Verworfener und immer wieder zur Flucht Gezwungener konnte er ein Beispiel für die Situation der Menschen in Sankt Sebastian sein, die in wenigen Stunden den letzten Gottesdienst in ihrer Kirche feiern würden.

Ein gemeinsames Frühstück am Ende des diesmal besonders langen Weges durch die Nacht vereinte mehr als zwanzig Teilnehmende im Pfarrhaus, um sich nicht nur mit starkem Kaffee für den Tag zu stärken.

22 Oktober 2008

Grüße zum letzten Kirchweihfest

Viele waren gekommen zum letzten Kirchweihfest in St. Sebastian - Gemeindemitglieder, Ehemalige, Freunde und Nachbarn. Es ist gut, Trauer und Abschied gemeinsam zu tragen. Ein herzliches Dankeschön dafür!

Einige, die nicht kommen konnten, haben Grüße übermittelt:

Käte Teepe schreibt auf einer Postkarte, die einen Stapel Steine zeigt:
„Herzliche Grüße an die Sebastianer. Die Steine im Magren und auf den Schultern mögen nicht zu schwer lasten. Irgendwann müssen sie abgeworfen werden zum Verschnaufen. In Gedanken bei euch grüßt euch Käte aus Ludwigslust.“

Pater Hubertus ist zur Zeit nicht in Münster und sendet herzliche Grüße.

Domvikar Stefan Sühling bedauerte sehr, krankheitshalber nicht dabei sein zu können. Auch von ihm viele Grüße und gute Wünsche. (Gute Besserung zurück!)


Dr. Michael Rainer, Vorsitzender des Übergangspfarrgemeinderates von Heilig Geist konnte aus privaten Gründen nicht teilnehmen. Er schrieb in einem Brief and die Gemeinde:
„Es bleibt mir nur, auf die gemeinsame Verantwortung aller in der Gemeinde zu setzen, nicht nur der Mitglieder des Rates. Ich wünsche allen aus der ehemaligen Sebastian-Gemeinde am Sonntag und für die geplanten Termine in der nächsten Woche eine dichte Zeit: Sicherlich wird es Euch gelingen, nochmals die Kraft der Sebastian-Gemeinde aufleben zu lassen, die Eure Arbeit seit Jahren gekennzeichnet hat. Nicht nur ich bin jahrelang mit großer Sympathie und Bewunderung fasziniert …Die Schließung der Sebastian- Kirche ist ein Einschnitt, der uns alle trifft. Da gibt es nichts zu rütteln und zu beschönigen. Es liegt an uns allen, wie es weiter geht: Lasst uns gemeinsam in der Gemeinde-Arbeit / in Münster Süd Wege suchen, so wie es gehen kann: Es gibt Ansätze, an die wir anknüpfen können:- vgl. in der letzten Ü-PGR Sitzung die Ausführungen zur Senioren-Arbeit und die Hinweise zur Kommunion- und Firmungskatechese, - vgl.den offenen Brief von H. Deelmann im ökumenischen Gemeinde(n)brief. Vergessen wir nicht: es geht um die Menschen in Münster Süd / in unserem Viertel / in der neuen Gemeinde Heilig Geist.“

Einen nachbarschaftlichen Gruß richtete Herr Hußmann von Pfarrer Dr. Siemoneit (Trinitatis) aus, der zur gleichen Zeit am Einführungsgottesdienst für Pastor Kursch und seine Frau in der Christuskirche teilnahm.

Ein herzlicher Gruß kam auch von Pfarrer Groll (ehem. Trinitatis), der ebenfalls nicht in Münster war.

Eine Vertreterin des Südviertelbüros übermittelte Grüße vom ganzen Team.

Von der Leitung des Wohnstifts am Südpark kam ein Kartengruß.

Pater Hanh von der vietnamesischen Gemeinde hat am Gottesdienst teilgenommen, bat aber darum, noch einmal ausdrücklich Dank für die Gastfreundschaft in St. Sebastian weiterzugeben.

Die Queers brachten wunderschöne Rosen mit – vielen Dank!

Frau Margret Färber, geb. Elmer, frühere Pastoralassistentin in St. Sebastian schrieb:
„Obwohl ich nun schon seit gut 15 Jahren von Münster weg hier in Süddeutschland bin, fühle ich mich der Gemeinde noch verbunden. Die gut 1 ½ jährige Assistenzzeit war für mich sehr intensiv und prägend. Hier in Bayern ‚ticken die kirchlichen Uhren’ tatsächlich noch anders, aber St. Sebastian ist noch immer für mich ein Maßstab, wenn es um mündige und lebendige Gemeinde geht. Umso mehr macht es mich traurig (und das mehr, als ich erst gedacht hätte), nun zu hören, dass die Gemeinde nicht mehr weiter existieren wird… Ich bin mir sicher, dass St. Sebastian vielen, die in Kirche das „Mehr“ suchen, fehlen wird. Ich wünsche den Noch-Gemeindemitgliedern ein würdiges Abschiednehmen, Zeit zum Erinnern, Erzählen und Trauern – und dass vielleicht ganz langfristig gesehen, irgendwo auch eine neue geistliche Heimat entstehen kann.“

Pater Albert Beuting, ein treuer Freund der Gemeinde und Helfer besonders in den schweren Wochen Ende 1999/Anfang 2000, und jetzt in der Citykirche in Koblenz tätig, schreibt:
„Ich kann nicht gerade dankbar sein für die Einladung. Ich habe Sebastian noch in recht guter Erinnerung. Es trifft mich hart, dass diese Kirche profanisiert wird… Mit den besten Grüßen und Wünschen an jene, die mich kennen.

20 Oktober 2008

Schlussphase: Dankgottesdienst

Am Sonntag, 19.10.2008, wurde der zweitletzte Sonntagsgottesdienst in St. Sebastian gefeiert. Der Tag stand im Zeichen des Dankes für 46 lebendige Jahre als Gemeinde und für die vielen Menschen, die mit, in und um St. Sebastian gemeinsame Wegstrecken zurückgelegt haben.

Die Kirchenbänke waren bis auf den letzten Platz besetzt. Etliche Gottesdienstbesucher mussten stehen, alte "Gotteslöber" wurden herbeigeholt, um allen das Mitsingen zu ermöglichen. Die "Flüsterpropaganda" war mehr als erfolgreich. Viele Menschen aus dem Südviertel, ehemalige Mitglieder der Sankt Sebastian-Gemeinde und Freunde der Gemeinde aus den sozialräumlichen Zusammenhängen waren zur Dankmesse gekommen. Der Dank galt dabei besonders den Menschen, die einen Weg mit Sankt Sebastian gegangen sind. Weggefährten in Gesellschaft, Vereinswesen, Schule, Kindergarten, Jugendarbeit, sozialen Einrichtungen, Ökumene... Weggefährten auch im Bick auf die Gastgemeinden in Sankt Sebastian: Vietnamesische Gemeinde, die ghanaische Gebetsgruppe Sowers of Seed e.V., die Queergottesdienst-Gemeinde.

Eva Maria König hat die Gäste am Beginn des Gottesdienstes begrüßt und gute Worte gefunden, um den Dank der Gemeinde auszudrücken und dabei die Spannung nicht zu verschweigen, die mit der Zerstörung der Gemeinde Sankt Sebastian auch gegeben ist. Leider konnte von keinen gesamtgemeindlichen Zukunftsperspektiven berichtet werden. Trotz der Vielzahl an Gestaltungsvorschlägen seitens der Sankt Sebastian-Gemeinde im Zuge der Kooperationsbemühungen im Südviertel ist die Fusion "unvorbereitet"; eigentlich keine Fusion, sondern eine Zerstörung in einem lediglich rechtlich vollzogenen Fusionsprozess, die nur eine Seite der fusionierten Gemeinden getroffen hat.

(Ein Blick auf die insgesamt unbeantwortet gelassenen Vorschläge findet sich im doku-Blogeintrag

http://sankt-sebastian-doku.blogspot.com/2007/09/gemeindeversammlung-zukunftsplanungen.html

vom 16.09.2007.)

Dennoch: es wurde ein schöner Gottesdienst - und für die Zeit weniger Stunden überwogen die Freude und die Dankbarkeit für die Solidarität, die über Jahrzehnte die Gemeinde und das Viertel verbunden hat.

Pater Heiner Katz OP hat in seiner Predigt ein hoffnungsvolles und zugleich herausforderndes Motto gefunden: Im Blick auf die Kirche, die der Form einer Arche nachempfunden ist, erinnerte er an das Auflaufen der Arche Noahs auf festen Grund. Als eine Taube von ihrem Erkundungsflug zurückkehrt und einen grünen Olivenzweig im Schnabel hat, gibt es für die Menschen in der Arche Hoffnung: Es gibt Leben! Als die Taube von ihrem zweiten Flug nicht mehr zurück kehrt, heißt die Hoffnung: das Leben geht außerhalb der Arche weiter.

Also: Macht die Luken auf und verlasst die Arche! Sie hat ihren Dienst getan, ihre Zeit ist vorbei, die Menschen aus der Gemeinde müssen sich jetzt "draußen", in der Welt, bewähren. Hoffnung, die nur an einem Ölzweig hängt und an einer nicht zurück gekehrten Taube...

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es ein großes gemeinsames Mittagessen, das die Frauengemeinschaft von St. Sebastian organisiert hat. Danke! Das Pfarrheim war übervoll mit Gästen und bot trotz des traurigen Anlasses ein Bild des Zusammenhalts, der für die Gemeinde und das Viertel immer wichtig war, und der nun bis zum Ende durchgehalten wurde. Danke!


(Bilder folgen noch!)

Ein Berichtsversuch der "Münsterschen Zeitung" über diese komplexe Feier, die voller Spannungen (Dank und Trauer, Zerstörung und Aufforderung zum Aufbruch, Freude über den Zuspruch so vieler, Blick auf das Ende und auf eine unvorbereitete sog. Fusion... ) war, findet sich über den link 'hinter' der Überschrift zu diesem Blogeintrag.

11 Oktober 2008

BIBELNACHT 25. bis 26. Oktober 2008

Die BibelNacht ist Gelegenheit, den Alltag zu unterbrechen, zu tun, was man sonst nicht tut: mitten in der Nacht biblischen Erzählungen folgen, einzelne Bücher neu hören und im Zusammenhang neu entdecken.

Die BibelNacht bietet auch die Möglichkeit, die letzte Nacht von St. Sebastian in der Kirche zu verbringen, Abschied zu nehmen und vielleicht neue Horizonte zu erschließen. Für Lesen und Vorlesen stehen Bibeln zur Verfügung, die eigene Bibel kann gerne mitgebracht werden.

Die BibelNacht ist in sechs Themenblöcke eingeteilt.
Kommen und Gehen ist jederzeit möglich.

20-22 Uhr
Vom Schatz in zerbrechlichen Gefäßen - Der zweite Brief an die Korinther

22-00 Uhr
Heilsweg in der Fremde - Das Buch Tobit

00-02 Uhr
Klage, Trost und Ermutigung - Die Psalmen

02-04 Uhr

Sommerzeit wird Winterzeit: eine Stunde mehr mit besonderem Programm

Wiederaufbau - Die Bücher Esra und Nehemia

04-06 Uhr
Wohin du gehst... - Das Buch Rut

06-08 Uhr
Zu neuen Ufern - Die Apostelgeschichte

Ab 8 Uhr sind alle TeilnehmerInnen, egal von wann, herzlich zum gemeinsamen Frühstück eingeladen.

10 Oktober 2008

ABSCHIEDSPLANUNGEN ST. SEBASTIAN

Mit einem "Klick" auf die Überschrift "Abschiedsplanungen St. Sebastian" geht es direkt zu den gewünschten Informationen!

09 Oktober 2008

St.-Sebastian-Abschiedsplanungen

Nach intensiven Vorüberlegungen steht jetzt das "Programm" der letzten Veranstaltungen in St. Sebastian. Mit diesem Programm soll unterschiedlichen Bedürfnissen und Anliegen entsprochen werden:
- ein Zeichen des Dankes an die Menschen und Gruppen im Südviertel, mit denen die Gemeinde St. Sebastian lange intensiv zusammengearbeitet hat
- eine Möglichkeit für Menschen aus dem weiteren Umfeld der Gemeinde, Abschied zu nehmen
- Möglichkeiten zur gemeinsamen Erinnerung an die Jahre in der Gemeinde und zum Nachdenken und Gestalten neuer Schritte
- eine intensive Form geistlichen/gottesdienstlichen gemeinsamen Mitgehens der letzten Schritte der Gemeinde
- ein würdiger Abschied der SebastianerInnen von der Gemeinde und dem Gottesdienstort

Eingeladen sind alle SebastianerInnen und alle Menschen, die sich der Gemeinde St. Sebastian eng verbunden fühlen!

Hier die Termine im Einzelnen, weitere Informationen werden regelmäßig ergänzt. Die üblichen Gemeinde- und Gottesdiensttermine bleiben natürlich bestehen!

Ab August:
"Erinnerungswand" als durchgehendes Element in der Kirche







An mehreren Terminen:

Postkartenverkauf: Fotos von der Kirche sind als Postkarten erhältlich

Sonntag, 19. Oktober, 10.15 Uhr:
Gottesdienst mit besonderer musikalischer Gestaltung

Sonntag, 19. Oktober, 12.00 Uhr:
"Mittagessen fürs Viertel" nach dem Gottesdienst
Zu beiden Anlässen laden wir gerne alle Menschen ein, die der Gemeinde freundschaftlich verbunden waren oder sind. Außerdem sind die Menschen im Viertel besonders willkommen. Das Mittagessen ist zugleich Möglichkeit zum Abschied als auch Dank für die Gemeinschaft mit der Gemeinde in den letzten Jahren und Jahrzehnten.

Montag, 20 . Oktober, 18.00 Uhr:
Diaabend zur Geschichte von St. Sebastian mit anschließendem Klönen bei einem Glas Wein

noch ohne Termin:
Gang über den Zentral-Friedhof zu Gräbern alter SebastianerInnen. Pater Michael Baumbach wird den Gang gottesdienstlich begleiten.

Samstag 25. Oktober, 20.00 Uhr, bis Sonntag, 26. Oktober, 8.00 Uhr:
Bibelnacht in der St. Sebastian-Kirche: letzte Möglichkeit zu einem intensiven Gebet, Wachen und Bleiben in der Kirche











Sonntag, 26. Oktober,
10.15 Uhr:
Schlussgottesdienst der Gemeinde St. Sebastian mit anschließendem erweiterten Kirchenkaffee

02 Oktober 2008

Pfarrer Christian Fuchs +


Wir haben einen guten Nachbarn und Freund verloren. Für Christian Fuchs, emeritierter Pfarrer unserer evangelischen Nachbargemeinde Trinitatis, war Ökumene nicht nur Hochtheologisches, sondern vor allem etwas ganz Praktisches. Sein Verständnis von Kirche, die den Auftrag Jesu nur dann erfüllt, wenn sie sich engagiert für das Wohl der Menschen einsetzt, kannte keine engen Grenzen, kannte aber sehr wohl das Bedürfnis nach menschlicher Nähe und Verbundenheit. So wandte er sich an den Bischof, um für den Fortbestand unserer kleinen St.Sebastian-Gemeinde zu sprechen, und arbeitete gleichzeitig an übergreifenden Projekten, die das solidarische Miteinander der Menschen im ganzen Südviertel fördern.
Viele ökumenische Veranstaltungen der Gemeinden auf der Geist hat er mitgestaltet und viele persönliche Begegnungen über Gemeindegrenzen hinweg ermöglicht.
Wir gedenken seiner in Dankbarkeit. Gott schenke ihm das ewige Leben.

Am Dienstag, 14.10., findet um 11 Uhr eine Trauerfeier für Pfarrer Fuchs in der Trinitatiskirche statt.